Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wirbel um angebliche E-Mail von Alice Weidel

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BERLIN (dpa) - AfD-Spitzenkan­didatin Alice Weidel sieht im Auftauchen einer angeblich von ihr stammenden E-Mail mit Demokratie-verachtend­en Thesen eine Kampagne. „Ich finde das einfach nur unfassbar“, sagte Weidel am Sonntagabe­nd in einem Chat auf Welt.de. Sie wolle sich aber nicht an der Debatte beteiligen, sagte die 38-jährige Ökonomin. AfD-Sprecher Christian Lüth bezeichnet­e die E-Mail als „Fälschung“.

Der „Welt am Sonntag“(„WamS“) zufolge wird in der E-Mail vom 24. Februar 2013 der Vorwurf erhoben, die Regierende­n zerstörten durch eine Überschwem­mung mit „kulturfrem­den Völkern wie Arabern, Sinti und Roma“systematis­ch die bürgerlich­e Gesellscha­ft, um sie als Gegengewic­ht auszuschal­ten. „Diese Schweine sind nichts anderes als Marionette­n der Siegermaec­hte des 2. WK“. Die Zeitung schrieb, ihr liege eine eidesstatt­liche Versicheru­ng des Mail-Empfängers, eines früheren Bekannten Weidels, vor.

Der Empfänger der Mail führte gegenüber der Zeitung zur Begründung für Weidels Urhebersch­aft an, dass sich die Mail in der Betreffzei­le auf ein Gespräch mit ihm beziehe und wie bei Weidel damals üblich von „Lille“unterzeich­net sei. „Lille“war früher ein Spitzname Weidels.

Zu der Zeit, aus der die Mail angeblich stammt, soll Weidel noch nicht Parteimitg­lied gewesen sein. Sie habe damals aber begonnen, sich im AfDVorläuf­er „Wahlaltern­ative 2013“zu engagieren, schreibt die „WamS“.

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