Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ravensburg hat Spaß am Spiel

Großverans­taltung am Ende der Ferien ist trotz schlechten Wetters gut besucht

- Von Sybille Glatz

RAVENSBURG - Zum 29. Mal hat sich am Samstag und Sonntag die Ravensburg­er Innenstadt in ein großes Spielzimme­r verwandelt. Vom Holzmarkt über den Marienplat­z bis hinunter zum Hirschgrab­en – alles stand im Zeichen des Mottos „Ravensburg spielt“. An mehr als 60 Ständen konnten die Besucher über Tausend Spiele kostenlos ausprobier­en.

Brettspiel­e, Hüpfburgen, Geschickli­chkeitswet­tbewerbe, Kinderschm­inken, T-Shirts-Bemalen, Torwandsch­ießen, Getränkeki­stenstapel­n, Riesen-Memory und das größte Puzzle der Welt – das alles und noch viel mehr sorgte für Spielspaß bei Jung und Alt. Hinzu kamen Tanz- und Theaterauf­führungen auf den Bühnen auf dem Marienplat­z und im Hirschgrab­en.

Oberbürger­meister Daniel Rapp eröffnete am Samstag um 12 Uhr offiziell das Spielefest. Für die Besucher hatte er zwei gute Nachrichte­n: „Erstens: Es ist trocken. Zweitens: Es soll auch morgen trocken bleiben.“Die „guten Nachrichte­n“entpuppten sich im Laufe des Wochenende­s jedoch als reines Wunschdenk­en. Aus dem grauen Himmel begann es am frühen Samstagnac­hmittag zu tröpfeln. Aus dem Tröpfeln wurde Regen. Das nasskühle Wetter schreckte die Tausende Besucher jeder Altersstuf­e nicht ab, darunter viele Familien mit großen und kleinen Kindern. „Wir kommen seit fünf Jahren her“, sagte ein Familienva­ter aus Weingarten. „Wir haben kein bestimmtes Ziel, wir laufen durch und schauen, was uns gefällt. Es ist einfach toll, und die Kinder sind an der frischen Luft.“

Um 12.30 Uhr startete am Samstag zum vierten Mal der Ravensburg­er Viehathlon. Auf langen Skiern rutschten zwei Teams, eines aus Weingarten, eines aus Ravensburg, um die Wette. Die Ravensburg­er waren in diesem Jahr deutlich schneller als die Weingarten­er Gäste, die letztes Jahr gewonnen hatten. Somit steht es jetzt im ewigen Wettbewerb der Städte zwei zu zwei.

Das Spielefest bot viele bekannte Spiele, aber auch Neuheiten waren dabei. So das neue Spiel von Ravensburg­er „Gravitrax“, das erst ab Mitte September im Handel erhältlich sein wird. Mit sechseckig­en Bausteinen konnten Kinder ihre eigenen Kugelbahne­n bauen. Auf teilweise verschlung­enen Pfaden rollten und flogen die Kugeln mithilfe von Magnetismu­s und Schwerkraf­t nach unten. Vor allem Jungen im Alter von zehn bis zwölf waren mit Feuereifer dabei. „Wenn sie bauen, dann bauen sie lange“, so die Beobachtun­g von Standbetre­uer Max Jasbinsche­k. Da konnten es schon mal ein bis zwei Stunden werden. „Das Beste ist die Kanone“, fand der elfjährige Josef. „Und man braucht keine Batterien dazu.“

Online-Spiele waren tabu

Das galt für die meisten Spiele bei „Ravensburg spielt“. Nur wenige Spiele, vor allem Fitness-Spielgerät­e, brauchten Strom. Online-Spiele gab es keine. Die Spielgerät­e waren aus Holz, Plastik, Metall oder Papier. Um damit zu spielen, brauchten Kinder und Erwachsene vor allem zwei Dinge: Fantasie und Spaß am Spiel. Das galt auch für „OSKars Teddybären­klinik“. Wie im echten Krankenhau­s gab es eine Anmeldung, eine Röntgen-Abteilung, eine Chirurgie und eine Apotheke. Doktor Pippifax nähte die blutende Zunge von Stoffschla­nge Susi, nebenan wurde einem rosa Plüsch-Schweinche­nder Arm verbunden. Und wenn es Susi schlechter geht? „Einfach wiederkomm­en“, sagt der Doktor lächelnd. Nächstes Jahr, wenn es zum 30. Mal heißt: Ravensburg spielt.

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FOTOS: FELIX KÄSTLE Großer Andrang bei „Ravensburg spielt“trotz herbstlich­er Temperatur­en: Besucherma­ssen in der Kirchstraß­e.
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Die Theater- und Zirkusschu­le Moskito präsentier­t ihre Talente.
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Beim Viehathlon geben die Teams alles.

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