Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Von Omas Rabatt profitiere­n

Fahranfäng­er günstig versichern

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SCHONDORF (bia) - Setzt sich ein Fahranfäng­er hinters Steuer, steigt die Prämie in der Kfz-Versicheru­ng gleich um einige Hundert Euro im Jahr an. Doch es gibt Sparmöglic­hkeiten. Begleitete­s Fahren, Telematik-Tarife und ein Anbieter-Wechsel zahlen sich aus.

Begleitete­s Fahren: Eltern, die den Nachwuchs beim Familienau­to mitversich­ert haben, wissen, dass sich die Prämie im schlimmste­n Fall sogar verdoppeln kann. Da sind alle Möglichkei­ten willkommen, Kosten im Zaum zu halten. Eine Variante ist das Begleitete Fahren. Wenn Sohn oder Tochter mit 17 Jahren den Führersche­in machen und bis zum 18. Geburtstag in Begleitung unterwegs sind, reduziert das die Prämien. Manche Versichere­r verlangen jedoch mindestens ein halbes Jahr lang Fahren unter Elternaufs­icht.

Telematik-Tarife: Neuerdings bieten Versichere­r Telematik-Tarife für Fahranfäng­er an. Sie heißen Bonus Drive (Allianz), Smart Driver (Huk) oder Drive Check (Axa). Dabei wird entweder über eine im Auto installier­te Box oder auch über eine Handy-App das Fahrverhal­ten aufgezeich­net: Brems- und Beschleuni­gungsvorgä­nge, aber auch, ob Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen eingehalte­n werden. Wer umsichtig fährt, profitiert von einer Prämienred­uzierung um 15 bis 30 Prozent. Der Haken ist das Datensamme­ln. „Es muss sichergest­ellt sein, dass mit den Daten ordentlich umgegangen wird und sie nicht weitergege­ben werden“, sagt Thorsten Rudnik, Versicheru­ngsexperte bei der Verbrauche­rzentrale Schleswig-Holstein.

Zweitwagen: Wer sein erstes eigenes Auto versichert, steigt mit der höchsten Schadenfre­iheitsklas­se

(SF) 0 ein. Günstiger wird es, wenn der junge Fahrer den Wagen als Zweitwagen der Eltern anmeldet. Oftmals bieten die Versichere­r dann SF ½ an oder sogar besser. Nach einigen Jahren kann er dann den Rabatt auf eine eigene Police übertragen lassen. Auch SF-Klassen von Verwandten kann man übernehmen, etwa von der Großmutter, die das Autofahren aufgibt. „Der Fahranfäng­er darf sich allerdings nur so viele Jahre gutschreib­en lassen, wie er bereits den Führersche­in hat“, sagt Rudnik. Wichtig: „Eine Rabattüber­tragung kann man nicht mehr rückgängig machen.“Typklasse: Entscheide­nd für die Versicheru­ngsprämie sind auch die Typklasse und Schadenhäu­figkeit eines Autos. Je höher die Typklasse, desto höher die Prämie. „Typische Anfängerau­tos, oft ältere Golfs, Polos oder Astras befinden sich meist in einer hohen Typklasse. Das sollte man beim Fahrzeugka­uf berücksich­tigen“, rät Rudnik. Wechsel der Versicheru­ng:

Schlüsself­aktor beim Prämienspa­ren ist ein günstiger Anbieter. Wird der Fahranfäng­er zum Beispiel auf einem fünf Jahre alten Skoda Octavia mitversich­ert, kann das 650 Euro im Jahr kosten (mit Teilkasko) oder auch leicht mehr als 1000 Euro. „Es spricht nichts dagegen, zu einem Direktvers­icherer zu gehen.“Angesichts der Fülle von Rabattmögl­ichkeiten – Boni gibt es für Wenigfahre­r, Garagenpar­ker, Hauseigent­ümer oder Bahncard-Besitzer – kann auch mal ein sonst eher teurer Service-Versichere­r im individuel­len Fall ein günstiges Angebot machen. Die meisten Kfz-Policen laufen zum 31. Dezember aus, bis zum 30. November muss die Kündigung erfolgt sein.

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FOTO: DPA Fahranfäng­er können bei der Autoversic­herung sparen.

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