Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Drei Männer überfallen Taxi in FN-Ost
Bewaffnete Täter sind noch flüchtig – Belohnung für Hinweise ausgesetzt
FRIEDRICHSHAFEN - Schock für die Häfler Taxiunternehmen: Ein Taxifahrer ist in der Nacht auf Mittwoch um 2.20 Uhr an der Berufsschule in der Steinbeisstraße Opfer eines Raubüberfalls geworden. Die drei Täter sind noch auf der Flucht.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen hatte ein Unbekannter zunächst bei der Firma Taxi- und Fahrdienst Lutz angerufen und ein Taxi in die Steinbeisstraße angefordert. Als der 69-jährige Taxifahrer am vereinbarten Treffpunkt eintraf – auf Höhe des Haupteingangs zum Berufsschulzentrums –, wurde er von drei jungen Männern erwartet. Das Trio postierte sich vor beziehungsweise neben dem Auto. Alle drei zückten jeweils einen Revolver, dann klopfte einer der drei Täter an die Scheibe und forderte den Fahrer auf, sein Bargeld auszuhändigen. Nachdem das Opfer den Geldbeutel übergeben hatte, rannten die drei Täter in Richtung Lindauer Straße davon. Der Fahrer setzte sofort einen Notruf ab. Trotz einer sofort von der Polizei eingeleiteten Fahndung konnten die Männer unerkannt entkommen.
Von den Tätern liegt der Polizei folgende Beschreibung vor: Zwei sind zwischen 18 und 25 Jahren alt und zwischen 1,80 und zwei Meter groß. Der dritte Mann, mit 1,70 Metern etwas kleiner, trug eine blaue Jacke mit weißen Streifen sowie eine auffällige „Guy-Fawkes-Maske“, wie sie die Aktivisten der Hackergruppe Anonymous tragen. Die anderen beiden waren unmaskiert.
Geschockt, aber unverletzt
„Das Opfer ist geschockt, aber unverletzt“, teilte Dorothee Lautenbach, eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, mit. Sie betonte auch, dass der Fahrer richtig reagiert habe, indem er die Tageseinnahmen sofort übergab und keine Eskalation riskierte. Wie hoch die Beute war, wollte die Polizeisprecherin nicht verraten. Der Grund hierfür: Es solle kein Anreiz für Nachahmungstäter geschaffen werden.
Felix Lutz, der Chef des Taxiunternehmens, zeigte sich am Mittwochnachmittag sehr betroffen von dem Überfall. Er kann sich nur darüber wundern, dass es Menschen gibt, die ein solch hohes Risiko eingehen und sogar Waffengewalt einsetzen, um an eine relativ geringe Summe zu kommen. „Was glauben die eigentlich, wieviel Geld ein Taxifahrer bei sich hat? Ein großer Teil der Fahrten wird heute mit Kreditkarte bezahlt.“
Konsequenzen für den laufenden Betrieb oder das Sicherheitskonzept werde der Überfall nicht mit sich bringen, kündigt Lutz an. Ein besserer Schutz der Fahrer sei kaum zu gewährleisten. „Dank GPS wissen wir immer ganz genau, wo unsere Fahrer sind. Zudem haben wir einen Knopf für den stillen Alarm, außerdem gibt es noch den klassischen Funk“, sagt Lutz. Wenn die Täter so vorgehen – also nachts ein Taxi an einen etwas abgelegenen Ort bestellen, um den Fahrer dort auszurauben“, sei man „hilflos“.
Die Firma Taxi- und Fahrservice Lutz hat für entscheidende Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Zeugen, die Hinweise auf die Täter geben können oder zur fraglichen Zeit Verdächtiges beim Berufsschulzentrum beobachtet haben, werden gebeten, sich an die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen, Telefonnummer 07541 / 70 10, zu wenden.
Einen Videobeitrag über den Taxiraub finden Sie unter