Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
In Markdorf rasseln bald Kettenhemden
Zum Mittelaltermarkt am 16. und 17. September kommen auch Schwertkämpfer
MARKDORF - Ein Markt mit eigener Note und keine Kopie zu kommerziellen Mittelalterveranstaltungen – so hat Bürgermeister Georg Riedmann es bei Harald Welker von der Organisation „Mittelalter Mummenschanz und Völlerei“aus Berg bestellt. Was der Veranstalter für den Markt am 16. und 17. September zwischen Unter- und Obertor zusammengestellt hat, dürfte die Erwartungen erfüllen.
Los geht es an beiden Tagen mit einem festlichen Umzug mit Handwerksund Kaufleuten sowie Gauklern und Spielleuten, die vom Obertor zum Rathaus ziehen. Am Samstag herrscht das Markttreiben von 14 bis 23 Uhr, am Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Im Anschluss an den Umzug werden ein Schauspieler als Marktvogt Eduard von Sonnenberg und Bürgermeister Georg Riedmann das Markttreiben auf der Bühne eröffnen. Dort wird es ein halbstündig wechselndes Programm geben. Neben Schwertkampf, Medikus und Musiker ist die große Feuershow mit „Acrobatis Pyrum“am Samstag um 22.30 Uhr ein Höhepunkt. „Wir sind selber in der Mittelalterszene aktiv und haben die Teilnehmer handverlesen. Sie kommen aus ganz Deutschland“, sagt Welker. Eigens für Markdorf werde auf einer Gutenbergpresse auch ein Sonderstempel herausgebracht.
Der Seehaufen schlägt sein Lager hinter der Kirche auf
Mittelalterliches Lagerleben wird der Verein Seehaufen auf dem Gelände hinter der Kirche zeigen. „Der Seehaufen hat Markdorf 1525 schon mal eingenommen. Dieses Mal kommen wir nur mit 70 Leuten und friedlich“, sagt Hubert Zachert vom Verein. Der Seehaufen wird etwa mit Kettenhemdmacher, Zinngießer und Klöpplerin altes Handwerk demonstrieren.
Richtig anpacken müssen auch Zimmerleute vor der Kirche. Denn Andreas Beck, Markdorfer und Ausbildungsmeister beim Zimmererzentrum in Biberach, wird mit Zimmerleuten ein mittelalterliches Fachwerkhaus aufbauen, wie es um 1500 üblich war. „Wir werden sogar Wasserleitungen bohren und natürlich alles von Hand machen“, sagt Beck.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist an beiden Tagen frei. „Dafür haben wir uns bewusst entschieden, weil es zum Stadtjubiläum ein Fest für die Bürger sein soll“, sagt Riedmann. Von einer Markdorferin stammt auch die Idee für das Plakat zum Mittelaltermarkt. In einem Kurs von Kunstlehrer Günther Nietsche am BZM hatten Schüler Plakate für Veranstaltungen in Markdorf entworfen. Ein Entwurf gefiel so gut, dass er von Manuela Wirth vom Stadtmarketing für die Werbung aufgegriffen wurde. Ergänzt wird das mittelalterliche Spektakel durch einen verkaufsoffenen Sonntag. Von 12 bis 17 Uhr werden Geschäfte in der Innenstadt öffnen.
Die Aufbauarbeiten für den Mittelaltermarkt beginnen bereits am Donnerstag, 14. September, nach dem Wochenmarkt. Der Marktplatz ist dann bis Montag, 18. September, bis 14 Uhr gesperrt. Ebenfalls gesperrt sind Marktstraße, Obertorstraße, und Weinsteig ab Freitag, 15. September, 9 Uhr. Die Parkplätze hinter der Stadthalle und dem Schwanenstüble sind bereits ab 7 Uhr am Freitag gesperrt. Am verkaufsoffenen Sonntag wird zusätzlich die Hauptstraße vom Stadtgraben bis zur Kreuzgasse während der Veranstaltung gesperrt sein.
Weitere Informationen zum Mittelaltermarkt gibt es im Internet unter der Rubrik Veranstaltungen auf der Webseite