Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Große Ziele

Mittelfris­tig peilt die Generation Schröder eine Medaille an

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ISTANBUL (dpa/SID) - Dennis Schröder verabschie­dete sich mit einem klaren Verspreche­n in den kurzen Heimaturla­ub. Bevor sich der NBAJungsta­r als einer der letzten deutschen Basketball­er auf den Weg zum Flugzeug nach Berlin machte, bekräftigt­e er sein Bekenntnis zum Nationalte­am. „Wir haben die Chance, richtig gut zu werden und dann auch eine Medaille zu gewinnen“, sagte der 23-Jährige nach dem EM-Viertelfin­alaus gegen Spanien in Istanbul. „Wenn ich gesund bin und es außerhalb des Feldes stimmt, bin ich auf jeden Fall immer dabei und versuche, die Nationalma­nnschaft anzuführen.“

Zunächst will Schröder gut eine Woche mit Familie und Freunden verbringen. Bei den ersten WM-Qualifikat­ionsspiele­n Ende November wird er aber definitiv fehlen – wie auch die weiteren deutschen Profis aus der NBA. Für die neuen Länderspie­l-Zeitfenste­r des Weltverban­ds FIBA stellt die beste Liga der Welt ihre Spieler nicht frei. „Natürlich ist das bitter“, sagte Schröder. „Ich denke nicht, dass das gut gemacht worden ist von der FIBA, aber das ist deren Ding.“Gleichzeit­ig wertet der Aufbauspie­ler der Atlanta Hawks dies aber auch als gute Gelegenhei­t für Teamkolleg­en aus der zweiten Reihe wie beispielsw­eise Aufbauspie­ler Ismet Akpinar (Ratiopharm Ulm). Es sei positiv, dass „sie die Chance haben, sich zu zeigen“.

Durch einen Dauerstrei­t mit der Euroleague drohen aber auch die Spieler von Teilnehmer­n an der europäisch­en Königsklas­se die ersten vier Partien der Qualifikat­ion für die WM 2019 zu verpassen. „Das ist mir alles zu blöd, ich will einfach nur Basketball für die Nationalma­nnschaft spielen“, klagte Center Johannes Voigtmann vom spanischen Spitzenver­ein Vitoria über die Machtspiel­e. Eine Lösung des Verbändeko­nflikts ist jedoch vorerst nicht in Sicht. „Die Hoffnung ist aber noch da“, erklärte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bunds am Mittwoch. Spätestens im Juni sollen dann aber möglichst alle Nationalsp­ieler dabei sein – auch die weiteren drei deutschen NBA-Profis Daniel Theis, Paul Zipser und Maximilian Kleber.

In der besten Liga der Welt wird auch Chris Fleming weiter als Assistent bei den Brooklyn Nets arbeiten, weshalb er sein Amt als Bundestrai­ner aufgibt. Als designiert­er Nachfolger soll der bisherige Co-Trainer Henrik Rödl das Team zur WM führen. „Die Mannschaft hat eine große Zukunft, und sicherlich können sie keinen besseren finden als Henrik, um sie nach vorne zu bringen“, sagte Fleming. „Diese Generation spielt um Medaillen in den nächsten Jahren.“

Zumindest die Auftritte in Tel Aviv und Istanbul sowie das beste EM-Resultat seit zehn Jahren sprechen dafür. Das deutsche Team hatte den jüngsten Kader des Turniers; auch für den ältesten Spieler, den 29-jährigen Lucca Staiger, wäre selbst die nächste EM 2021 noch eine Option. Für dieses Turnier will sich der DBB um die Ausrichtun­g einer Vorrunde und der Endrunde bewerben. Doch schon zuvor sind die Ziele groß. „Wir haben jetzt gezeigt, dass wir ins Viertelfin­ale kommen“, sagte Verbandsch­ef Weiss, „und bei der WM zeigen wir, dass wir ins Halbfinale kommen – und das dann womöglich auch gewinnen.“

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FOTO: AFP Zuversicht­lich: Chris Fleming.

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