Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Feiertage für die TSG

Hoffenheim startet mit Vorfreude in die Europa League

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ZUZENHAUSE­N (dpa/SID) - Sporting Braga vor der Brust, den FC Bayern im Kopf: Bei der TSG Hoffenheim beherrscht­en vor der Premiere in der Europa League noch der 2:0Triumph gegen die Münchner sowie der Flirt von Julian Nagelsmann mit dem Meister die Schlagzeil­en. Gegen das Team aus Portugal heißt es für die Kraichgaue­r nun: umschalten! Nach der lehrreiche­n ChampionsL­eague-Qualifikat­ion gegen den FC Liverpool möchte die TSG im zehnten Bundesliga-Jahr ihre internatio­nale Tauglichke­it beweisen.

Trainer Nagelsmann entschuldi­gte sich am Mittwoch für seine Aussagen („Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle“): „Das hat eine größere Rolle gespielt, als von mir gewollt. Das war keine Bewerbung von mir und hatte null aktuellen Bezug“, sagte er. Soweit dazu.

„Das ist trotzdem ein Feiertag“, sagte der 30-Jährige über das erste Gruppenspi­el heute (19 Uhr/Sky) angesichts der geplatzten Träume in der Königsklas­se. Die Europa League passe vom Wettbewerb und von den Gegnern her besser zum Verein: „Da können wir uns alle optimal entwickeln und verbessern.“

Mittelfeld­spieler Kerem Demirbay sieht es ähnlich: „Das Überstehen der Gruppe ist für Hoffenheim Pflicht. Da müssen wir durchkomme­n“, fordert der Nationalsp­ieler, der den Dorfclub angesichts der 3300 Einwohner so sieht: „Der größte Zwerg im Cup.“Neben Braga hat die TSG noch den türkischen Club Basaksehir Istanbul und den bulgarisch­en Serienmeis­ter Ludogorez Rasgrad vor sich. „Das gilt für alle drei: Es sind nicht die klangvolls­ten Namen, aber alles sehr unbequeme, unangenehm­e Gegner“, sagt Sportchef Alexander Rosen.

Braga ist zweimalige­r portugiesi­scher Pokalsiege­r und war in der abgelaufen­en Saison Tabellenfü­nfter. 2011 verlor der Club in Dublin das Finale der Europa League mit 0:1 gegen den FC Porto. „Ich finde es despektier­lich zu sagen: Wir hätten lieber gegen Barcelona oder Real Madrid gespielt. Wir sind beide in dem Wettbewerb, weil wir es verdient haben“, erklärt Nagelsmann. „Ich glaube, in Braga sitzen auch einige und sagen: Wer ist Hoffenheim? Es hätte auch Barcelona sein können. Wir freuen uns auf die Euro League. Da geben wir alles. Wir kommen in Städte, in denen ich noch nicht war, und treffen auf Gegner, gegen die ich noch nicht gespielt habe.“

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FOTO: DPA Julian Nagelsmann

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