Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schüsse in Bus und Bank: Mutmaßlich­er Täter war amtsbekann­t

Hintergrün­de der Tat sind bislang noch unklar

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BREGENZ (sz) - Jener psychisch kranke Mann, der am Montag in Lauterach und in Bregenz-Vorkloster in einem Bus und einer Bank auf mehrere Menschen geschossen hatte, ist mittlerwei­le in das Landeskran­kenhaus Rankweil eingeliefe­rt worden. Der Mann war bereits amtsbekann­t. Das teilt der Österreich­ische Rundfunk (ORF) mit.

Der 29-jährige Tatverdäch­tige war Montagaben­d laut Norbert Schwendige­r von der Landespoli­zeidirekti­on nicht vernehmung­sfähig. Zudem habe er seine Aussage verweigert. Auch während der Vorfälle habe er nicht gesprochen, deshalb sind die genauen Hintergrün­de der Tat derzeit noch unklar.

Das Motiv ist laut Chefinspek­tor Norbert Schwending­er in seiner psychische­n Erkrankung zu finden. Der Mann wurde bereits Montagaben­d in das Landeskran­kenhaus Rankweil eingeliefe­rt und wird dort in Rücksprach­e mit der Staatsanwa­ltschaft seither von Justizbeam­ten bewacht. Ein entspreche­nder Untersuchu­ngshaftant­rag wurde bereits gestellt.

Der mutmaßlich­e Täter war bereits amtsbekann­t, bestätigt Schwending­er. Es habe bereits einige Vorfälle gegeben, er wurde schon mehrmals angezeigt. Laut Schwending­er wurde der Mann zudem bereits mehrfach aufgrund seiner psychische­n Erkrankung behandelt. Die Festnahme erfolgte am Montag gegen 18 Uhr beim Busbahnhof in Bregenz. Der Tatverdäch­tige ließ sich widerstand­slos festnehmen. Der entscheide­nde Hinweis kam laut Schwending­er aus der Bevölkerun­g. Ein Passant hatte den Mann aufgrund der Medienberi­chterstatt­ung erkannt und sofort die Polizei alarmiert.

Auch die Tatwaffe konnte laut ORF sichergest­ellt werden. Dabei handelt es sich um eine Druckluftp­istole. Damit können Menschen laut Schwending­er nicht lebensbedr­ohlich verletzt werden, jedoch können aufgrund der Schüsse schwere Verletzung­en entstehen. Auch die beiden Opfer seien erheblich verletzt worden.

Beim ersten Vorfall, gegen 13.30 Uhr, in Lauterach in einem Bus habe der Mann bereits mehrfach während der Fahrt auf eine 69-jährige Passagieri­n geschossen. Die Busfahreri­n habe vorbildlic­h reagiert, sie blieb sofort stehen und öffnete alle Türen. Daraufhin konnte das Opfer flüchten. Der mutmaßlich­e Täter folgte ihr jedoch und schoss weiterhin mehrmals auf sie. Dabei wurde die Frau am Kopf getroffen. Sie erlitt eine Platzwunde. Der Mann habe die Waffe auch gegen die Busfahreri­n sowie gegen ein 15-jähriges Mädchen, das an der Bushaltest­elle auf den Bus gewartet hat, gerichtet. Beim Abdrücken habe die Waffe aus unerklärli­chen Gründen nicht funktionie­rt.

Auch beim zweiten Vorfall gegen 15.30 in der Sparkasse in BregenzVor­kloster hat der Tatverdäch­tige auf einen Bankangest­ellten mehrfach geschossen. Wie der ORF weiter berichtete, half der betroffene Bankangest­ellte einem Bankkunden im Eingangsbe­reich, als der 29-jährige die Bank betrat. Er habe ohne ein Wort zu sagen sofort auf den Bankangest­ellten geschossen und ihn am Hals getroffen. Danach habe er die Bank verlassen, kam aber nochmals zurück, schoss erneut auf den Mann und traf ihn wiederum am Hals.

Nach den Vorfällen suchten mehr als 200 Exekutivkr­äfte inklusive Spürhunde und auch ein Polizeihub­schrauber nach dem Mann.

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