Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hotel Maier stellt Erweiterungspläne vor
Fischbacher Runde erfährt als erstes von den Ideen der Architekten – Kontroverse Diskussion folgt
FISCHBACH - Um Bestand am Markt zu haben, muss das Hotel Maier erweitern. Laut erster grober Planungen soll im jetzigen Hof des Hotels ein quaderähnliches Gebäude mit vier bis fünf Stockwerken und Flachdach entstehen. Das bestehende Gebäude soll einem schwäbischen Langhaus ähnlich umgebaut werden. Damit soll das Hotel von 55 auf 75 bis 80 Zimmer wachsen.
Gabi und Hubert Maier sowie deren Tochter Sandra und ihr Mann Hendrik Fennel sind auf die Fischbacher Runde zugekommen, um ihre Pläne für die Zukunft des Hotels vorzustellen. Dabei ging es nicht immer harmonisch zu. Einige Teilnehmer der Fischbacher Runde vertraten die Meinung, dass hier ein Wettbewerb und eine Bürgerbeteiligung hergehöre, die Mehrheit begrüßte jedoch die Investition und die Entscheidung der Hoteliers, in Fischbach zu bleiben.
Viel Platz für eine Erweiterung ist auf dem Grundstück des Hotels nicht, und das Problem des Parkens, das schon heute vorhanden ist, solle ebenfalls gelöst werden, meinte Hendrik Fennel, der die Überlegungen der Familie mit dem Architekturbüro Müller, Arndt und Partner in der Fischbacher Runde vorstellte.
Wirtschaftliche Gründe
Die wirtschaftlichen Gründe dafür erklärte der Geschäftsführer des Hotels ebenfalls. Derzeit habe das Hotel 55 Zimmer, das sei eine ungünstige Betriebsgröße. Und angesichts der Konzentrationen in der Hotel-Landschaft der Stadt sei das zu wenig, um konkurrenzfähig zu bleiben. „Wir haben einen kurz- und mittelfristigen Investitionsbedarf“, sagte Fennel. Er nannte den „Buchhorner Hof“, das „Hotel Föhr“, das „Goldene Rad“, die alle an Hotelketten verpachtet worden seien. Sie wollten das nicht, sondern lieber eine hochwertige Gastronomie mit einem Familienhotel verbinden. Dafür seien Kernsanierungen der Zimmer nötig, es müssten weitere Zimmer her und man wolle auch die strukturellen Veränderungen der Stadt mit der Bundesstraße, dem Kulturbahnhof und der Neuen Mitte nicht einfach auf sich zukommen lassen, sondern darauf reagieren und in dem Prozess von Fischbachs Umstrukturierung mitspielen.
Was Stadtplaner Klaus Sauter dazu sagte, eröffnete den Blick vom Hotel Maier auf die ganze Zeppelinstraße. Die könne ohne weiteres eine Dreigeschossigkeit vertragen, sagte Sauter. Er betrachtete das Bauprojekt des Hotels als kurzfristige Maßnahme, die auch einen noch größeren Akzent an dieser Stelle setzen könnte, als es das Hotel schon jetzt tut.
Für die ganze Zeppelinstraße und den Straßenraum, der nach Fertigstellung der B 31-neu zurückgebaut werde soll, sollen ein Wettbewerb und Bürgerbeteiligung die mögliche Gestaltung ausloten. Dabei gehe es aber nicht um die Gestaltungsdetail von Hausumbauten oder Neubauten, sondern nur um die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Dazu hatte auch Oberbürgermeister Andreas Brand eine Bürgerbeteiligung zugesagt. In der Versammlung war die Bürgerbeteiligung schon bei der Hotel-Baumaßnahme gefordert worden. Das aber, so machte Klaus Sauter klar, könne die Stadt nicht erzwingen, da es sich um ein rein privates Bauvorhaben auf privatem Grund handele.
Hendrik Fennel betonte, dass die Familie die Bürger so früh wie möglich informieren wolle und noch nichts konkretes geplant worden sei. Es gehe nicht um die Bewilligung eines Bauantrages. Olaf Arndt stellte als Architekt die Überlegungen für die Erweiterungen vor. Auf dem heutigen Hof soll – so Stand der Entwicklung – ein turmartiges Gebäude mit Flachdach entstehen, darunter ein Parkuntergeschoss und, in einem späteren Bauabschnitt, ein Umbau des bestehenden Gebäudes.
Tradition trifft Moderne
Das Haus soll dann einem schwäbischen Langhaus ähneln und mit einheitlicher Dach- und Fassadengestaltung den heute vorhandenen architektonischen Mix ablösen. „Für die Poststraße wird nicht nur die Ansicht besser, auch das Parkproblem, das vor allem auf der Poststraße zu Ärger führt, wird behoben“, sagte Hendrik Fennel. Am Ende der Maßnahme soll das Hotel Maier 75 bis 80 Zimmer haben und ein architektonisch ansprechendes Gebäude für einen Landgasthof sein, der städtebaulich eingebunden gleichzeitig auch einen Akzent setzt. Im weiteren Verfahren werden die Ratsgremien sich mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan befassen, dann mit den Bauplänen und der Bauvoranfrage, die noch gestellt werden muss.
Träger öffentlicher Belange wie Nachbarn werden dabei gehört werden. Baubeginn, so skizzierte Hendrik Fennel das Vorhaben, soll Ende 2018 sein.