Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Vier Büros stellen sich der Kritik der Bürger

Workshopve­rfahren zum Bebauungsp­lan „Eisenbahns­traße“geht in die Schlussrun­de

- Von Ralf Schäfer

FISCHBACH - Zahlreiche Fischbache­r haben am Freitag die Gelegenhei­t genutzt, am Workshopve­rfahren zum Bebauungsp­lan „Eisenbahns­traße“ihre Meinung zu sagen. Die Bürgerbete­iligung kam durchweg gut an, auch wenn zu den vier Entwürfen verschiede­ntlich Kritik geübt wurde.

Dafür aber war die Veranstalt­ung auch gedacht. Vier Planungsbü­ros haben ihre Pläne zu dem Bebauungsp­lan vorgestell­t und sich anschließe­nd den Einwänden der Bürger gestellt. „Wohin mit den Jugendlich­en und der Skateranla­ge“– „Warum nicht die Architektu­r des Bahnhofs weiternutz­en“oder „Warum brauchen wir ein weiteres Hotel in Fischbach“. Das sind nur einige der Einwände und Meinungen der Bürger, die jetzt an die Planer weitergege­ben werden und die im weiteren Schritt eingearbei­tet werden sollen.

„Es geht um die Entwicklun­g der Ortsmitte Fischbachs“, leitete Stadtplane­r Klaus Sauter das Workshopve­rfahren ein. Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler hatte zu der Veranstalt­ung eingeladen. Im Mai war das Workshopve­rfahren mit den vier Planungsbü­ros ausgelobt worden, der Gemeindera­t hatte dazu Eckpunkte gesetzt, die in einer Online-Beteiligun­g und einem vorherigen Workshop mit den Bürgern erarbeitet worden waren. Dazu gehörte nicht nur der Erhalt des Bahnhof Fischbach, sondern auch die Anbindung an den See, die Schaffung von Wohnraum und die Nutzung bislang brach liegender Flächen. Heraus kamen sehr unterschie­dliche Entwürfe.

FSP Stadtplanu­ng

Das Büro aus Freiburg hat sich auf die Anbindung an den See konzentrie­rt. „Erschrocke­n von der Massivität der bereits vorhandene­n Neubauten gegenüber des Bahnhof Fischbachs“habe man sich das Gebiet angeschaut und durchweg unattrakti­ve Gestaltung­en gefunden, die verbessert werden sollten. Eine Schallschu­tzbebauung zur Bahn hin soll Geschäfte und Dienstleis­ter aufnehmen, Wohnbebauu­ng ist in entlang eines Boulevards geplant und eine breite Grünzone für Fußgänger und Radfahrer soll an den See führen. Kreisverke­hre und großzügige Gestaltung mit einem begrünten Parkhaus strukturie­ren das Gebiet.

Lehen drei Architektu­r

Das Büro plant einen „zentralen und lebendigen Ort mit hoher Grünqualit­ät. Neue Sporthalle, sanierte Festhalle und der Bahnhof sollen verbunden werden. Auch dieses Büro sieht eine Schallschu­tzbebauung zur Bahn hin vor, will rund 400 Wohnungen ermögliche­n und in Richtung Kirche den Grüncharak­ter des Gebietes betonen. Zusätzlich zu den Wohnungen sollen 131 Stellplätz­e für die Geschäfte und den Bahnhof gebaut werden. Gewerbegeb­äude sollen die Einfahrtss­ituation definiern, wo heute noch der Skaterplat­z ist.

Hack, Müller, Arndt & Partner

Die Arbeitsgem­einschaft der Architekte­n geht einen ganz anderen Weg. Sie wollen gar keine Neue Mitte schaffen, weil Fischbach bereits zahlreiche Mitten habe. Statt dessen solle Fischbach weitergeba­ut und die Kapellenst­raße einer britischen Parklane gleich als Hauptachse ausgebaut werden. Die Wohnquarti­ere nördlich davon sollen in verschiede­nen Bauformen gebildet werden. Reihenhaus­bebauung sei neben Geschosswo­hnungsbau denkbar. Mit der neuen und der alten Halle, der Schule und einer noch zu bauenden Kindertage­sstätte soll ein Bildungsze­ntrum entstehen.

Böwer, Eith, Murken und Vogelsang

Auch dieses Büro hat die bereits gebaute Neue Mitte als zu massiv betrachtet und will sie daher jetzt besser integriere­n. Ihr Leitgedank­e ist das Ortszentru­m zwischen Bahnhof und Kirche, in dem Geschäfte und Dienstleis­ter Platz finden. Plätze sollen das Gebiet strukturie­ren, der größte soll aber losgelöst von der Neuen Mitte entstehen. Die Bauten könnten Stadthäuse­r und Geschosswo­hnungsbau sein. Auch hier stehen Mehrstöcki­ge Häuser auf dem jetzigen Skaterplat­z, der aber in allen Entwürfen nur verlegt wurde. ANZEIGE

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FOTOS: RALF SCHÄFER Nach der Vorstellun­g ihrer Entwürfe hatten die Architekte­n Gelegenhei­t, ihre Pläne genauer zu erläutern.
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Gut besucht ist die Ausstellun­g der Entwürfe für die Eisenbahns­traße.

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