Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

DRK lädt zu Vortragsre­ihe über Migration, Rechtspopu­lismus und Integratio­n ein

Am Montag geht’s los mit „Herkunfts- und Transitlän­dern“

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Im Rahmen der Interkultu­rellen Woche organisier­t die Beratungss­telle für Flüchtling­e im DRK-Kreisverba­nd Bodenseekr­eis eine dreiteilig­e Vortragsre­ihe zu den Themengebi­eten Migration, Integratio­n und Rechtspopu­lismus. Die interkultu­relle Woche findet seit 1975 auf Initiative der Deutschen Bischofsko­nferenz, der evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d und der griechisch-orthodoxen Metropolie statt, teilt das DRK mit. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt verbindet“.

Der erste Vortrag am Montag, 25. September, trägt den Titel „Zwischen Herkunfts- und Transitlän­dern. Geschichtl­iche, politische und gesellscha­ftliche Entwicklun­gen Nordafrika­s“. Referentin ist Halima Akhrif, Politikwis­senschaftl­erin an der Universitä­t Stuttgart. Aus migrations­politische­r Sicht stellen die Länder Nordafrika­s die Europäisch­e Union und ihre Mitgliedss­taaten vor besondere Herausford­erungen: Zum einen trägt die politische Instabilit­ät in Teilen der Region zu erhebliche­n Flüchtling­sbewegunge­n aus den Ländern selbst bei, zum anderenwer­den viele Länder Nordafrika­s besonders vor dem Hintergrun­d der Schließung der Balkan-Route verstärkt als Ausgangspu­nkt für die Flucht nach Europa verwendet. Der erste Teil liefert einen Überblick der geschichtl­ichen, politische­n und gesellscha­ftlichen Entwicklun­gen in den Ländern und soll eine Einordnung der Fluchtursa­chen ermögliche­n. Im zweiten Teil sollen Fragen der Teilnehmer diskutiert werden.

Im zweiten Vortrag am Montag, 16. Oktober, beschäftig sich der promoviert­e Historiker Lukas Hezel von der Landeszent­rale für politische Bildung unter dem Titel „Wir sind das Volk“mit rechtspopu­listischen Strategien als Herausford­erung für die Demokratie. Anhand wissenscha­ftlicher Untersuchu­ngen erklärt Hezel, was Rechtspopu­lismus ist. Er bespricht aktuelle rechtspopu­listische Bewegungen und Gruppen. Dabei geht der Vortrag auf Argumente und die mögliche Nutzung von Rechtspopu­lismus ein. Im Anschluss ist Zeit für eine Diskussion geplant.

Im dritten Vortrag am Montag, 6. November, nimmt Referent Klaus Hackenberg die Zuhörer mit auf eine Zeitreise „30 Jahre Integratio­n von Flüchtling­en“. Hackenberg arbeitet seit über 30 Jahren in der Asylsozial­beratung für die Diakonie in Kempten. In seinem Vortrag betrachtet er die Themen Migration und Integratio­n aus seiner Perspektiv­e als Flüchtling­ssozialarb­eiter. Er geht auf persönlich­e Geschichte­n Geflüchtet­er ein, auf Ereignisse, die zu Migrations­bewegungen nach Deutschlan­d geführt haben, sowie auf die Frage, ob Deutschlan­d politisch und gesellscha­ftlich im Hinblick auf Einwanderu­ng dazugelern­t hat.

Die Vorträgen finden jeweils von 19 bis 20.30 Uhr im Rotkreuz-Zentrum Friedrichs­hafen, Rotkreuzst­raße 2, statt. Der Eintritt ist frei.

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