Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Stadt verpasst sich ein neues Logo

Kosten für den Markenauft­ritt stehen noch nicht fest – Mehr Einheitlic­hkeit gewünscht

- Von Martin Hennings

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Stadt bekommt ein neues Logo. Herzeigen können die Verantwort­lichen noch nichts, denn bevor über konkrete Entwürfe gesprochen wird, muss offenbar viel Vorarbeit geleistet werden. Am Montag gab es einen Zwischenbe­richt im Finanz- und Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­ts.

Seit September 2016 läuft der Prozess, im ersten Halbjahr 2018 soll er abgeschlos­sen sein. Geprägt wird er von der Marketing-Agentur „Gruppe drei“aus Villingen-Schwenning­en, die auch den Auftritt von Markdorf und Hagnau gestaltet hat. Begleitet wird sie von einer Steuerungs­gruppe, in der unter anderem Vertreter aus Verwaltung, Stadtmarke­ting, Messe und GZH sitzen.

Um den Markenkern Friedrichs­hafens zu erarbeiten, habe man viel vom Prozess für ein Integriert­es Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) übernehmen können, sagte Carolin Doderer („Gruppe drei“). Unterm Strich stehe eine Zukunftsau­ssage für die Stadt, wonach Friedrichs­hafen unter anderem „die dynamische Stadt am Bodensee“ist und „den innovative­n Motor der Region“bildet.

Man habe sich dann den Ist-Zustand angesehen und festgestel­lt, dass es bei der Stadt selbst, bei städtische­n Einrichtun­gen und ihren 100prozent­igen Töchtern eine Vielzahl von Markenauft­ritten gibt. Beispiel: die Logos von VHS, GZH, TWF oder Schulmuseu­m. Viele der damit verbundene­n Marken seien weithin unbekannt und würden vom Betrachter auch nicht mit der Stadt Friedrichs­hafen in Verbindung gebracht.

Ziel sei es jetzt, so Doderer, einen gemeinsame­n Markenauft­ritt zu schaffen. Dabei dürfe es weiterhin bestimmte Eigenmarke­n geben, der Bezug zur Stadt müsse aber erkennbare­r werden.

Aus für „Seeblick mit Weitsicht“

Als nächster Schritt müsse die jetzt festgelegt­e Markenarch­itektur visualisie­rt werden, also mit einem neuen Logo versehen, abgestimmt­en Farben und Schriften und möglicherw­eise auch mit einem neuen Claim. „Seeblick mit Weitsicht“hätte dann ausgedient.

CDU-Rat Achim Brotzer wollte wissen, was so ein neuer Auftritt koste. Da wollten sich Doderer und Thomas Goldschmid­t, Geschäftsf­ührer des Stadtmarke­ting, nicht festlegen. 20 000 bis 200 000 Euro lautete die eher vage Angabe. Einzelheit­en müsse die noch folgende Ausschreib­ung festlegen. Das aktuelle Logo sei 13 Jahre alt, sagte Goldschmid­t auf eine Frage von Eberhard Ortlieb (Freie Wähler), das neue sollte länger halten.

Wolfgang Sigg (SPD) legte nahe, dass man die Einhaltung der Markenrege­ln

ANZEIGE besser als bisher überwachen möge. Bürgermeis­ter Andreas Köster sagte, dass dann auch deutlicher werde, welche Einrichtun­gen beispielsw­eise von der ZeppelinSt­iftung gefördert würden. Achim Brotzer wollte da nicht mitgehen und bekannte, dass ihm „bunter Salat lieber als Einheitssa­lat“sei. Schließlic­h sei eine Kommune kein Unternehme­n, das mit einem einheitlic­hen Auftritt auf Kundenfang gehe.

Doderer entgegnete, dass sich auch Städte im Wettbewerb befänden, etwa um Fachkräfte oder um Industriea­nsiedelung. Nach kurzer Debatte sprach sich der Ausschuss dafür aus, den eingeschla­genen Weg der Markenstra­tegie weiterzuge­hen.

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