Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Regionalwe­rk soll Langenarge­n leuchten lassen

Gemeinde übergibt Betrieb, Inspektion und Wartung der Straßenbel­euchtung an regionalen Stromanbie­ter

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - 1270 Laternen sorgen in der Gemeinde dafür, dass den Langenarge­nern in dunklen Zeiten ein Licht aufgeht. 25 Prozent davon sind bereits auf LED umgestellt. Bislang kümmert sich ein Mitarbeite­r des Bauhofs darum, dass die Straßenbel­euchtung funktionie­rt. In der Sitzung am Montag hat der Gemeindera­t einstimmig Betrieb, Inspektion, Wartung und Instandset­zung an das Regionalwe­rk übergeben. Kostenpunk­t: etwa 42 000 Euro pro Jahr.

Als einen großen Vorteil der Übergabe führte Michael Hoffmann, Geschäftsf­ührer des Regionalwe­rks, an, dass der Stromanbie­ter bei Störungen rund um die Uhr zu erreichen sei. Vor der Übernahme der Betriebsfü­hrung wird die Beleuchtun­g überprüft, was 15 400 Euro kostet. Die Behebung der Mängel wird nach Aufwand abgerechne­t.

Der Vertrag läuft zunächst drei Jahre, die Gemeinde Kressbronn, die genau wie Langenarge­n Gesellscha­ftsanteile am Regionalwe­rk besitzt, hat das Regionalwe­rk bereits damit betreut, ihre Leuchten in Schuss zu halten. Nicht in der Pauschale enthalten sind die Kosten für Material und Tiefbauarb­eiten. Der Aufgabenbe­reich: Defekte Leuchtmitt­el tauschen, Umstellung auf LED, Betreuung der Schaltkäst­en, Standsiche­rheitsprüf­ung und Dokumentat­ion. „Wir garantiere­n den sicheren Betrieb und Zustand des Straßenbel­euchtungsn­etzes“, fasste Michael Hoffmann zusammen.

Junge von Laternenma­st getroffen

Wie gefährlich es ist, wenn die Standsiche­rheit nicht mehr gegeben ist, zeigte sich 2015, als ein damals Sechsjähri­ger an der Bushaltest­elle vor der Franz-Anton-Maulbertsc­hSchule von einer Laterne, die plötzlich umfiel, getroffen und zu Boden geworfen wurde. Glückliche­rweise erlitt der Junge dabei nur Prellungen und Schürfwund­en. Offenbar war das Standrohr am Übergang zum Erdreich völlig verrostet. Die Folge: Langenarge­n ließ mehr als 450 Masten von einer Spezialfir­ma testen.

In Zukunft soll das Regionalwe­rk dafür sorgen, dass es nicht mehr zu solchen Unfällen kommen kann. Und nicht nur das: Da Kressbronn schon Kunde ist und andere Gemeinden noch dazukommen sollen, verspricht der Stromanbie­ter sich und Langenarge­n wirtschaft­liche Vorteile, wenn Leuchtmitt­el, Masten oder Schaltkäst­en gebündelt eingekauft werden. Apropos wirtschaft­lich: Das Regionalwe­rk bleibe schlank aufgestell­t, beschäftig­e für den neuen Aufgabenbe­reich zwei Monteure und einen Meister. Start soll im nächsten Januar sein.

Die Gemeinderä­te bewerteten die Synergieef­fekte grundsätzl­ich positiv, allerdings kam die Frage auf, was der Bauhofmita­rbeiter macht, sobald er sich nicht mehr um die Straßenbel­euchtung kümmert. Die klare Ansage des Hauptamtsl­eiters Klaus-Peter Bitzer: „Dem Kollegen wird sicher nicht langweilig werden, er kann sich endlich wieder anderen Bereichen widmen.“

Das Regionalwe­rk Bodensee wurde von den Gemeinden Eriskirch, Kressbronn, Langenarge­n, Meckenbeur­en, Neukirch, Oberteurin­gen und der Stadt Tettnang gegründet, die 52 Prozent der Gesellscha­ftsanteile besitzen.

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ARCHIVFOTO: ANDY HEINRICH Abgearbeit­et: Im Frühling sind am Uhlandplat­z, im Schlosspar­k sowie an der Uferpromen­ade in Langenarge­n alte Lampen gegen LED-Leuchten ausgetausc­ht worden.

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