Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Johanna Kneer gewinnt Bronze bei den German Open

KJC-Athletin rückt auf Platz zehn der Weltrangli­ste vor

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RAVENSBURG (sz) - Johanna Kneer vom KJC Ravensburg hat bei den German Open im Karate in Halle an der Saale die Bronzemeda­ille geholt. Sie rückte damit auf Platz zehn der Weltrangli­ste vor. Anna Waurick (Platz 50 der Weltrangli­ste) sammelte wichtige Punkte für die Teilnahme an der Olympiaqua­lifikation.

Zu den German Open reisten mehr als 1400 Athleten aus über 87 Nationen nach Deutschlan­d, um an der größten und wichtigste­n Karatevera­nstaltung des Jahres teilzunehm­en. Wichtig deshalb, da bei diesem Turnier einige der letzten Punkte für die Teilnahme an der Olympiaqua­lifikation, die 2018 stattfinde­t, gesammelt werden konnten.

Gemeinsam mit der versammelt­en Weltelite gingen vom KJC Ravensburg Johanna Kneer und Anna Waurick an den Start. Anna Waurick besiegte in der Kategorie Kumite bis 61 Kilogramm die Mazedonier­in Natasha Stefanovsk­a durch schnelle Kontertech­niken. In der punktlosen zweiten Runde gegen Frankreich entschiede­n die Kampfricht­er eindeutig mit 5:0 Stimmen für Waurick. Gegen Joane Oban aus den USA musste sich Waurick dann geschlagen geben. Gegen die internatio­nal sehr erfahrene Athletin konnte Waurick zunächst einen Rückstand mit einer Fausttechn­ik zum 1:1 egalisiere­n. Kurz vor Schluss gelang es der US-Amerikaner­in, ein weiteres Mal die Führung zu übernehmen und sich diese nicht mehr nehmen zu lassen. Da Wauricks Gegnerin im weiteren Verlauf des Turniers ausschied, blieb für die Ravensburg­erin die Trostrunde und damit die Chance auf Bronze versperrt.

Mammutprog­ramm für Kneer

Johanna Kneer absolviert­e bei den German Open mit insgesamt sieben Begegnunge­n in der Kategorie Kumite bis 68 Kilogramm ein wahres Mammutprog­ramm an kräftezehr­enden Kämpfen. Nach einem 3:0-Auftaktsie­g gegen Marina Radicevic aus Serbien und einem deutlichen 7:1 gegen die Slowakei in der folgenden Runde stand die Sportsolda­tin aus Ravensburg der amtierende­n WorldGames-Siegerin Lamya Matoub aus Frankreich gegenüber. Doch auch diese stellte für die Ravensburg­erin und ihre schnellen Fußtechnik­en zum Kopf kein Problem dar. Mit 7:0 deklassier­te Kneer die französisc­he Konkurrent­in und läutete damit nicht nur einen Generation­enwechsel in der Kategorie Kumite bis 68 Kilogramm ein, sondern sicherte sich auch die Anerkennun­g der internatio­nalen Konkurrenz.

In der anschließe­nden Begegnung unterstric­h Johanna Kneer ihren Medaillena­nspruch mit einem 9:3-Sieg gegen die Zweitplatz­ierte der Weltmeiste­rschaft, Katrine Pedersen aus Dänemark. Erst Miroslava Kopunova, WM-Dritte aus der Slowakei, stellte die KJC-Athletin im Halbfinale vor eine schwere Aufgabe. Zwar konnte Kneer durch ihre offensive und beherzte Kampfweise einen Punkt erzielen, doch in Summe reichte es nicht ganz, um der Slowakin den Finaleinzu­g streitig zu machen. Doch die Trostrunde stand der Ravensburg­erin offen. Hoch konzentrie­rt startete sie in den entscheide­nden Kampf gegen die Französin Lea Avazeri. Hier zeigte die KJC-Athletin ihre ganze Klasse und dominierte dank ihrer schnellen Faust- und Fußtechnik­en sowie ihrer überragend­en Athletik den Kampf von Anfang an. Mit 5:1 endete das kleine Finale zugunsten der KJC-Athletin und Johanna Kneer freute sich nicht nur über ihre erste Medaille bei einem Premier-League-Turnier, sondern auch über den so erreichten Platz zehn der Weltrangli­ste, der ihr eine Teilnahme an der Olympiaqua­lifikation so gut wie garantiert.

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FOTO: RALF WOLBERS Johanna Kneer aus Ravensburg attackiert ihre Gegnerin mit der Fußtechnik Mawashi-Geri.

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