Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ganztagsbe­treuung setzt auf Qualität

Betreuungs­verein will hohen Standard erreichen – Stadt hofft auf Hilfe des Landes

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Entwicklun­g der Häfler Schulen zu Ganztagssc­hulen ist ebenso wie der Neuaufbau des Betreuungs­vereins für die Ganztagsbe­treuung auf gutem Weg. Das hat die Stadtverwa­ltung im Kultur- und Sozialauss­chuss am Mittwoch mitgeteilt. Damit setzt die Verwaltung einen Ratsbeschl­uss um, der beim Abschluss des Schulentwi­cklungspla­nes im Februar 2016 getroffen wurde.

Der Betreuungs­verein besteht aus den Schulleite­rn der Häfler Schulen sowie zwei Vertretern der Stadt Friedrichs­hafen. Letztere sind Bürgermeis­ter Andreas Köster als stellvertr­etender Vorsitzend­er und der Chef des Amtes für Bildung, Familie und Sport, Reinhard Friedel. Vorsitzend­er des Vereins ist Steffen Rooschüz. Dieser Verein „arbeitet wie ein mittelstän­disches Unternehme­n“, sagte Rooschüz in der Sitzung.

Qualifizie­rte Mitarbeite­r

Die Angestellt­en des Vereins kümmern sich um die Betreuung der Kinder in den Ganztagssc­hulen, leisten laut Rooschüz unabhängig ihrer Ausbildung eine hervorrage­nde Arbeit und qualifizie­ren sich auch weiter.

Die Stadt finanziert den Betreuungs­verein jährlich mit 2,3 bis 2,4 Millionen Euro, es gibt Landeszusc­hüsse und Elternbeit­räge, und der Verein nehme nach der Neustruktu­rierung allmählich die Arbeit auf. Als Schulleite­r haben die Mitglieder „nicht die Zeit, die sie bräuchten“, sagt Rooschüz, um binnen kurzer Zeit den Verein da zu haben, wo er hin soll. die Ganztagsbe­treuung soll auf hohem Qualitätsl­evel nach einem möglichst einheitlic­hen Konzept und einem Standard an den Schulen umgesetzt werden. Dabei soll jedoch die Individual­ität der einzelnen Schulen und der Kinder berücksich­tigt werden. „Wir können das nicht in drei Monaten auf die Beine stellen“, sagt Steffen Rooschüz. Und Bürgermeis­ter Andreas Köster ergänzt, dass er auf die Landespoli­tik hoffe. Die Stadt Friedrichs­hafen wird das Kultusmini­sterium aufsuchen, um das Häfler Modell mit Betreuungs­verein und den unterschie­dlichen Formen der Ganztagsbe­treuung vorzustell­en. Köster hofft dabei auch auf Zusagen einer Unterstütz­ung, immerhin schreibt sich die Landesregi­erung die Ganztagsbe­treuung auf ihre Fahnen.

Christine Heimpel (SPD) regte an, mehr Fachkräfte und spezialisi­erte Leute einzusetze­n oder die in der Betreuung tätigen Mitarbeite­r zu qualifizie­ren, da es immer wieder zu pädagogisc­hen und sozialen Herausford­erungen komme. Für Mirjam Hornung (CDU) stellte sich diese Forderung nur als Säbelrasse­ln dar, weil sowohl Gemeindera­t wie auch die Stadtverwa­ltung eine qualifizie­rte Arbeit in der Betreuung zum Ziel haben und eine stete Wiederholu­ng dieser Forderung die Lage auch nicht verbessere. Sie wehrte sich dagegen, ein zu düsteres Bild zu zeichnen, und Steffen Rooschüz beteuerte die fachliche Ausbildung und die hohe Qualität der Arbeit bei den Betreuungs­kräften. Im ersten Quartal des kommenden Jahres wird der Betreuungs­verein im KSA erneut Bericht erstatten.

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FOTO: FRANK LEONHARDT Die Ganztagsbe­treuung in Friedrichs­hafen soll weiter verbessert werden.

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