Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Talent für Integration gesucht
Integrationsbeauftragter Mirko Meinel bekommt Unterstützung – Stelle soll möglichst bald besetzt werden
KRESSBRONN - Der Gemeindeverwaltungsverband Kressbronn, Langenargen und Eriskirch sucht einen neuen Integrationsmanager. Seit April 2016 ist Mirko Meinel in den drei Gemeinden als Integrationsbeauftragter tätig. Doch die Aufgaben werden zunehmend vielfältiger, organisatorische Tätigkeiten nehmen immer mehr Raum ein. Von einer Person allein ist die Arbeit deshalb nicht mehr zu stemmen.
Für mehr als 200 Menschen ist Mirko Meinel mittlerweile zuständig, muss organisieren, abstimmen, und auf Betreuungsansprüche seiner Schützlinge eingehen. In der öffentlichen Wahrnehmung sei das Thema Flüchtlinge zwar nicht mehr so präsent und auch die Menge an Personen, die es aufzunehmen gelte, habe sich verringert. Aber: „Die Aufnahmekontingente sind ja immer noch da, von Entspannung für die Kommunen kann erstmal nicht die Rede sein“, stellt Mirko Meinel klar.
Krisenintervention gehört dazu
„Wir versuchen, die Leute möglichst schnell zu integrieren und auch in den Arbeitsmarkt zu bekommen“, erklärt er. „Um das voranzutreiben, brauchen wir noch eine zweite Kraft, denn alleine ist das einfach nicht zu schaffen.“Langenargens Bürgermeister Achim Krafft betont: „Die Zeit von Herrn Meinel ist nun einmal begrenzt, und wenn er im Urlaub oder krank ist, haben wir keine Redundanz.“
Eine Vollzeit-Stelle als Integrationsmanager „zum baldmöglichsten Zeitpunkt“hat der Gemeindeverband deswegen ausgeschrieben, zunächst befristet auf zwei Jahre. Durch ein Förderprogramm, das derzeit in Arbeit ist, könnte das Land den Großteil der Kosten übernehmen, hofft Achim Krafft.
„Ich bin derjenige, der im Hintergrund tätig ist. Der Job des Integrationsmanagers wird es sein, nah bei den Leuten zu sein und individuelle Integrationspläne zu erstellen, auch Krisenintervention gehört mit dazu“, umschreibt Mirko Meinel das Aufgabenfeld seines zukünftigen Kollegen. Bewerbungsschluss für die Stelle war bereits am 15. September. „Wir haben ein super Bewerberfeld“, sagt der Integrationsbeauftragte, Näheres könne man jedoch noch nicht sagen. Im nächsten Schritt würden alle Kandidaten, die in Frage kommen, zum Gespräch eingeladen.
Mitbringen müsse der Manager vor allem Einfühlungsvermögen und Empathie – „aber man muss auch mal Klartext reden können“, findet Mirko Meinel. In seinem Beruf sei man immer wieder mit tragischen Schicksalen konfrontiert, vieles dürfe man nicht zu sehr an sich heranlassen: „Wichtig ist eine gewisse Distanz und dennoch Nähe.“
In Langenargen gebe es etwa 20 Menschen, die dieses Jahr noch eine Anschlussunterkunft benötigen. Kressbronn hat ebenfalls noch ein Defizit, das jedoch mit der Fertigstellung der Anschlussunterkunft im Spitzgarten erfüllt werden soll, berichtet Mirko Meinel.