Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schwimmende Liegen und stehende Wellen
Die Interboot bietet an den letzten Tagen noch ein vielfältiges Programm
FRIEDRICHSHAFEN - Noch drei Tage läuft die Interboot-Messe. Außer hochpreisigen Yachten, die nur für ein bestimmtes Klientel infrage kommen, gibt es auch ein umfangreiches Angebot für den „normalen“Besucher. So kommen sogar Interessierte, die selbst gar keinen Wassersport betreiben, auf ihre Kosten.
Ein Höhepunkt für alle Anfänger und Fortgeschrittenen ist die stehende Welle in Halle B1. Auf fünf Metern Breite fließt eine konstante Welle, bei der sich die Besucher im Surfen versuchen können. Simon Kekeritz, der die Anlage betreut, erklärt: „Ganz wie Surfen ist das aber nicht. Auf dem Meer kommt der Druck der Welle von hinten – hier kommt er von vorne.“Außerdem gibt es keine Finne zum Stabilisieren. Anfänger würden schon nach einer halben Stunde die ersten Erfolgsergebnisse haben und es schaffen, auf dem Brett stehen zu bleiben. Für alle Spontanen ist der Preis im Messeeintritt einbegriffen, wer an vollen Tagen Wartezeiten vermeiden möchte, kann sich unter www.interboot.de für fünf Euro einen Zeitraum reservieren. Für Zuschauer gibt es bequeme Strandliegen neben der Anlage.
Die andere Möglichkeit, selbst auf oder ins Wasser zu gehen, ist der Messe-See. Dort gibt es ein buntes Programm mit vielen kostenlosen Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden. Mit Stand-Up-Paddling (“Paddeln im Stehen“) können Interessierte eine neue Trendsportart ausprobieren. Parallel können Besucher auch am Schnuppersegeln teilnehmen. Die Zeiten für Stand-Up-Paddling und Segeln sind folgende: Freitag von 9.30 bis 12.15 Uhr und von 15.30 bis 16 Uhr; Samstag von 9.30 bis 10.30 Uhr, von 12 bis 13 Uhr und von 14.45 bis 16 Uhr; Sonntag von 9.30 bis 11.30 Uhr, von 13.15 bis 14 Uhr und ab 16 Uhr. Zwischendurch gibt es immer wieder die Möglichkeit, „Ringo Rides“auszuprobieren. Dort wird man in einem Reifen über die WakeboardAnlage gezogen.
Wer sich nicht selbst aufs Wasser traut, kann auch am Messe-See Strandliegen nutzen und nur zuschauen. Zudem lädt die Messeneuheit „Cabana Lounge“zum Entspannen ein. Diese aufblasbare Sonnenliege im Wasser ist aber sehr beliebt – es ist schwierig, einen Platz zu ergattern. Besondere Vorführungen sind die Wasserrettungsdemonstrationen, bei denen Lebensretter auf dem Messe-See ihr Können zeigen. Diese finden am Freitag um 13 Uhr, am Samstag um 14.45 Uhr und am Sonntag um 13.15 Uhr statt.
Neben den Anfängern beim Segeln oder Stand-Up-Paddling kann man auch Profis beobachten: Am Wochenende findet die „Team up with a pro“-Aktion statt, bei der drei Profi-Wakeboarder am Freitag ein Team zusammenstellen. Die Gruppen trainieren am Samstag gemeinsam auf dem Messe-See, am Der 14-jährige Leon beim Wakeboarden auf dem Messe-See. Sonntag gibt es dann um 14 Uhr einen Teamcontest, bei dem die professionellen Rider ihr Können unter Beweis stellen müssen. Durch die Aktion gibt es ab Freitag leider nicht mehr die Möglichkeit, selbst Wakeboarden zu probieren. Der 14-jährige Leon bedauert das: „Ich war seit Sonntag jeden Tag zum Wakeboarden da.“
Für Jugendliche gibt es am Samstag und Sonntag aber ein anderes Angebot. Bei den Interboot Action Days mit zahlreichen Aktivangeboten auf und im Wasser können 12 bis 18-Jährige teilnehmen. Für einen Tag kostet die Teilnahme 10 Euro, für zwei Tage 17 Euro. Die Anmeldung für die einzelnen Angebote ist direkt auf der Interboot im Foyer West möglich.
Mit Abstand zum Wasser können Besucher bei den vielen Ständen in den Hallen einkaufen oder einfach nur schauen. Surfbretter, Wakeboards, Yachten, Kanus oder Angelausrüstung: Im Angebot ist alles dabei. Sogar Kunst mit dem Thema Wassersport wird verkauft. Beispielsweise Auch handgefertigte Schiffsmodelle aus Holz können Besucher bestaunen. Auch in Halle A4 (hier der Stand von „See Ray“) gibt es jede Menge Wassersportneuheiten zu bewundern. bietet die Firma „Le Village“handgefertigte Schiffsmodelle aus Holz an, die alle einzigartig bis ins Detail gestaltet sind.
Besucher entdecken immer wieder ausgefallene Artikel: So hat auch der Surf- und Sportshop Schuhmacher Handgemachtes aus Holz dabei. Ein junges Start-Up fertigt Snowboard-Unikate, die auch von außen die schöne Holzoptik behalten und sehr weich und glatt aussehen. „Wir können gar nicht zählen, wie viele Leute täglich stehen bleiben und die anfassen“, sagt Mitarbeiter Alexander Schuhmacher.
Viele Aussteller haben auch Artikel aus ihrem sonstigen Sortiment dabei, wie zum Beispiel Ski und Snowboards. Zudem gibt es Bekleidung in großer Auswahl, von Sportkleidung über Neoprenanzüge bis zu Winterbekleidung. Einige Geschäfte bieten Ware aus dem Vorjahr an, die stark reduziert ist. Oft macht auch der Messepreis schon einen großen Preisvorteil aus. Bekleidung zeigen die Anbieter in einer „Maritimen Modenschau“, diese findet täglich um 11.30, um 13.30 und um 15.30 Uhr in Halle A2 statt.
Bei den Booten gibt es viele Modelle, die für die meisten unbezahlbar sein dürften. Für Besucher mit kleinem Budget gibt es einige Schlauch- und Paddelboote zur Auswahl. Und auch wenn die teuren Yachten und Segelboote nichts für jeden sind, macht es doch Spaß, sich alles anzuschauen.