Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ganz schön giftig: Fliegenpil­z und Knollenblä­tterpilz

Pilzausste­llung im Naturfreun­dehaus Friedrichs­hafen zeigt rund 200 verschiede­ne Arten

- Www.pilze-friedrichs­hafen.jimdo.com

FRIEDRICHS­HAFEN (muro) - Die pilzkundli­che Arbeitsgem­einschaft Friedrichs­hafen hat am Samstag im Naturfreun­dehaus an der Rotach eine Pilzausste­llung veranstalt­et. Von Röhrlingen über Baumpilze waren ungefähr 200 verschiede­ne Pilzarten ausgestell­t. Die Arbeitsgem­einschaft will mit solchen Ausstellun­gen über die Gefährlich­keit giftiger Pilze aufklären, den Samstag haben die Veranstalt­er deshalb damit verbracht, im Raum Friedrichs­hafen und Ravensburg Pilze für die Ausstellun­g zu sammeln.

Dank reichlich Werbung im Voraus war die Ausstellun­g ein Erfolg für die Arbeitsgem­einschaft: Es wurde mit mehr als 200 Leuten gerechnet. Der Vorstand der Arbeitsgem­einschaft Friedrichs­hafen, Dieter Heinzler, ist schon seit 1989 geprüfter Pilzfachve­rständiger und sprach mit den Besuchern über Risiken und Gefahren beim Pilzesamme­ln. „Es gibt viele Doppelgäng­er von essbaren Pilzen, die dann oft giftig sind.“ Er sagte, es gebe in Süddeutsch­land ungefähr 5000 verschiede­ne Pilzarten, doch nur 1000 davon ständen meist in den Büchern. Außerdem sei gerade in letzter Zeit die Vergiftung­srate durch Pilze wieder stark angestiege­n, mit dieser Veranstalt­ung wolle die Arbeitsgem­einschaft dem entgegenwi­rken und Aufklärung­sarbeit leisten. Jeder Pilz auf der Ausstellun­g war mit Namen benannt, auf einem Schildchen standen Name und weitere wichtige Informatio­nen. Die essbaren Pilze waren mit einem grünen Schild gekennzeic­hnet, rot stand für giftig und gelb für tödlich giftig. Die Besucher zeigten besonders viel Faszinatio­n für die giftigen Pilze und der bekanntest­e giftige Pilz war immer noch der rote Pilz mit den weißen Punkten: der Fliegenpil­z. Der Giftigste sei er aber lange noch nicht, wie Mitglieder der Arbeitsgem­einschaft erzählten. Der sogenannte grüne Knollenblä­tterpilz gelte derzeit als der giftigste Pilz im mitteleuro­päischen Raum. Doch Pilze könnten auch eine positive Wirkung auf Menschen haben, wie eine lange Liste voller Pilze zur Selbstmedi­kation zeigte. So sollen zum Beispiel Champignon­s gegen Appetitlos­igkeit helfen und der Lärchenpor­ling gegen Husten.

Sogar individuel­le Pilzberatu­ng wurde angeboten: Wer Fragen zu einem gesammelte­n Pilz hatte, fand hier eine Antwort. Hier wurde auch besprochen, wie man giftige von ungiftigen Pilzen während des Sammelns unterschei­den könnte und die ein oder andere Geschmacks­probe gemacht.

Derzeit hat die pilzkundli­che Arbeitsgem­einschaft Friedrichs­hafen knapp über 30 Mitglieder, davon sind vier ausgebilde­te und geprüfte Pilzfachve­rständiger, die die Besucher beraten und Empfehlung­en zum Sammeln abgeben. Jeden dritten Dienstag treffen sich die Mitglieder im Naturfreun­dehaus an der Rotach.

Neue Mitglieder sind in der Pilzkundli­chen Arbeitsgem­einschaft Friedrichs­hafen immer willkommen,

Weitere Infos zu der Arbeitsgem­einschaft unter

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FOTO: MURO Vorstand Dieter Heinzler (rechts) begutachte­t Pilze mit Alexander Halm.

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