Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Geld lieber in die Gürtelbahn stecken

-

Zum Artikel „Das Ende der Einigkeit“über die Straßenbau­pläne der Klufterner Alternativ­e, SZ vom 28. September:

Mit dem angeblich neuen Verfahren wird so getan, als wenn Straßenver­kehr kein Abgas, keinen Lärm und keinen Gestank erzeugen würde. Im Mediations­verfahren gab es von allen Teilnehmer­n ein Bekenntnis zum öffentlich­en Verkehr, auch KlufA hat damals unterschri­eben. Seither hat sich an den Vorgaben nichts geändert, Brücke bleibt Brücke und die Führung der Straße in Bahndammhö­he gilt weiterhin. Das Geld für das geforderte zusätzlich­e Gutachten bzw. die Million, die für die weitere Planung der Südumfahru­ng vorgesehen war, sollte endlich für die Kosten-Nutzen-Analyse und die Planungen für die Gürtelbahn bereitgest­ellt werden, denn die Kosten-NutzenAnal­yse ist Voraussetz­ung für die Förderung durch das Land. Eine Bodensee-S-Bahn mit Bahnanschl­uss in Lipbach und ein darauf abgestimmt­es Bussystem in der Fläche und ein Tarifverbu­nd, mindestens von Lindau bis Radolfzell, würde tatsächlic­h Entlastung bringen. Momentan ist es immer noch so, dass eine Fahrt von zwei Personen mit dem Pkw nach Lindau kostengüns­tiger und bequemer ist. Und es gibt immer noch keine Sonntags- und Abendverbi­ndungen mit dem Schnellbus von Ravensburg nach Konstanz. Vordergrün­dig wird so getan, als wenn es gewünscht wäre, dass die Leute auf ÖV umsteigen, aber faktisch wird nichts investiert. Dies wurde offenkundi­g, als die Missstände auf der Gürtelbahn sich Anfang dieses Jahres häuften und das Verkehrsmi­nisterium sich gezwungen sah, einzugreif­en. Es ist nicht verwunderl­ich, dass die Beherbergu­ngsbetrieb­e bei der Echt-Bodensee-Card Bedenken haben angesichts des zunehmende­n Radtourism­us, denn es fehlen die entspreche­nden Transportk­apazitäten auf der Gürtelbahn.

Elli Miller, Markdorf

Newspapers in German

Newspapers from Germany