Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Grenke bezweifelt Brexit
BWIHK-Chef geht von Rücknahme des Beschlusses aus
RAVENSBURG (ben) - Der Präsident des Baden-Württembergischen Industrieund Handelskammertages, Wolfgang Grenke, geht davon aus, dass Großbritannien die Brexit-Entscheidung revidiert. Das Vereinigte Königreich werde den Beschluss zurücknehmen, „weil es in der Regierungspartei und auch in anderen Parteien im britischen Parlament keine Mehrheit für den Brexit gibt“, sagte Grenke im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Der Gründer und Chef des badischen Computervermieters Grenke plädiert dafür, bei den Verhandlungen auf eine Regelung zu drängen, die auch für die Zukunft offen ist. „Wir sollten den jungen Briten, die den Schritt für falsch halten, die Tür nicht vor der Nase zuschlagen“, sagte Grenke. Insgesamt hält der Unternehmer das Zusammenwachsen der Europäischen Union ohnehin für wichtiger als einen Sondervertrag mit Großbritannien.
Geboren
1951 in
BadenBaden studierte Wolfgang Grenke
(Foto: Grenke AG) in
Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Noch als Student gründete er die Grenke-Leasing, eine Vermietungsfirma für Bürogeräte.Im Jahr 2000 brachte er das Unternehmen an die Börse und erweiterte das Geschäft um Factoringund Bankdienstleistungen. Die Grenke AG ist im SDAX notiert, gehört zu den wichtigsten Wettbewerbern der oberschwäbischen Firma CHG Meridian aus Weingarten. Seit 2013 ist Wolfgang Grenke Chef der Industrieund Handelskammer Karlsruhe. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag wählte ihn 2014 zum Vizepräsidenten und 2016 zum Präsidenten. (sz)