Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fremdenfei­ndliche „Identitäre“haben etwa 80 Mitglieder im Südwesten

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STUTTGART (lsw) - Die fremdenfei­ndliche „Identitäre Bewegung“hat in Baden-Württember­g etwa 80 Mitglieder. Die teils rechtsextr­eme Gruppierun­g mit französisc­hen Wurzeln ist seit gut fünf Jahren in Deutschlan­d aktiv und wird seit dem vergangene­n Jahr vom Verfassung­sschutz beobachtet. Wie aus einer Kleinen Anfrage an das Innenminis­terium hervorgeht, agiert sie im Südwesten vor allem in Schwaben und Baden. Ihre Mitglieder­zahl sei seit 2016 nahezu gleich geblieben. Die Extremiste­n versuchen über soziale Medien wie Facebook und Twitter, aber auch mit Flugblätte­rn und Flyern, ihr unter anderem islamfeind­liches Gedankengu­t zu verbreiten. Die „Identitäre Bewegung Deutschlan­d“(IBD) wendet sich gegen „Multikulti-Wahn“, „unkontroll­ierte Massenzuwa­nderung“und den „Verlust der eigenen Identität“.

In den vergangene­n Jahren hätten die Behörden mehrfach Aufkleber der IB im Umfeld von Flüchtling­sunterkünf­ten registrier­t, so das Ministeriu­m. Vor allem junge Erwachsene seien die Zielgruppe. Wie es im Verfassung­sschutzber­icht 2016 heißt, decken sich die Positionen der „Identitäre­n Bewegung“aber „nicht in allen Punkten mit den zentralen Elementen der rechtsextr­emen Ideologie“. Ihre Anhänger als klassische Rechtsextr­emisten zu bezeichnen, greife zu kurz. „Ihre Ideologie mündet in eine fundamenta­le Ablehnung der Einwanderu­ng (…).“

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FOTO: DPA Aufkleber der Identitäre­n Bewegung auf einem Wahlplakat der FDP in Tübingen.

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