Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das leidige Thema mit dem Parken
Das Internetportal Sagsdoch.de ist ein Sammelsurium von Meinungen, Kritik, Ideen und Anregungen der Häfler. Es birgt Hinweise, denen nachzugehen sich stets lohnt, damit kann sogar die Lebensqualität in der Stadt verbessert werden. Es ist so was wie der Dauerzustand eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, es ist der Kummer- und Meckerkasten für die Bürger. Eine recht junge Anfrage befasst sich wieder einmal mit dem Thema Parken und sei hier näher thematisiert. So möchte jemand wissen, warum vor der Post am Stadtbahnhof „normale Autofahrer nur 30 Minuten parken, Autofahrer mit Behinderung aber zwei Stunden.“Das stehe doch in keiner Relation.
Die Straßenverkehrsordnung sieht nun einmal für Menschen mit Behinderung Regeln vor, die sich von denen für Menschen ohne Behinderung unterscheiden. Es gibt die Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs, die ein in Deutschland gültiges Regelwerk sind. Herausgeber ist die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Rechtliche Grundlagen stehen in der Straßenverkehrsordnung, und darin auch die Zeiten, für die die Parkplätze genutzt werden dürfen.
Dass das Aus- und Einsteigen aus einem Fahrzeug – beziehungsweise das Umsteigen vom Auto in einen Rollstuhl – schon mal geraume Zeit länger dauert als bei einem nicht behinderten Menschen, dürfte leicht nachvollziehbar sein.
Viel gravierender erscheint mir da viel mehr der Umstand, dass die Parkplätze, die ausschließlich für Menschen mit Behinderung reserviert sind, immer wieder von Fahrzeugen besetzt sind, deren Fahrer weder eine Behinderung haben, noch den für die Nutzung eines solchen Parkplatzes nötigen blauen Parkausweis besitzen. Dieses Thema wird nie enden.