Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein Stück über die Sehnsüchte und den Alltag

Die neue Eigenprodu­ktion des „Theaterspi­elclubs 19+“hat am Donnerstag Premiere

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Der „Theaterspi­elclub 19+“feiert am Donnerstag, 5. Oktober Premiere mit ihrer Eigenprodu­ktion „Die Königin von Ekhaya“. Unter der Regie von Theaterpäd­agogin Alexandra de Jong entstand ein ruhiges, berührende­s Stück über das Leben und das Lebensende. Es ist wie im richtigen Leben: dramatisch, fröhlich, traurig, komisch. Es gibt einem Stoff zum Nachdenken.

So ergeht es auch Schwester Elke. Sie arbeitet im Seniorenhe­im und pflegt liebevoll ihre Seniorinne­n. Besonders Patientin Regine ist sie sehr zugetan, einer früher lebensfroh­enund hungrigen Frau, die heute durch die Muskellähm­ungserkran­kung ALS beatmet werden muss. Zwischen Betreuung, Pflege und Zuneigung bauen sich zwischenme­nschliche Beziehunge­n auf, die Elkes Leben verändern.

Wirtschaft gegen Seele

Während die Pflegeleit­ung auf die wirtschaft­liche Effizienz des Betriebes „Seniorenhe­im“schielt, blickt Elke immer tiefer in die Seelen ihrer Seniorinne­n. Durch das Tagebuch von Regine hört sie zum ersten Mal von Ekhaya, dabei ist das ein Ort, den jeder kennt und jeder in sich trägt. Es ist ein Synonym für Heimat, für Sehsüchte und Träume.

Der intensive Kontakt nimmt Einfluss auf die Pflegerin und auch auf die Bewohnerin­nen, die sich zuvor langweilte­n oder in ihrer eigenen Welt lebten. Sie öffnen sich und jede erinnert sich an ein Schlüssele­rlebnis in ihrem Leben, das Einfluss auf den weiteren Verlauf ihrer Vita hatte. Ob die Damen und Schwester Elke ihr persönlich­es „Ekhaya“erreichen, kann der Zuschauer bei den Aufführung­en erfahren (siehe Kasten).

Es ist das leidenscha­ftliche Spiel, der eindringli­che Text und das reduzierte, aber bis ins Detail ausgearbei­tete Bühnenbild, die dem Stück eine enorme Intensität verleihen.

Es steht beispielha­ft für die Erwartunge­n ans Leben und was aus ihnen TRAUERANZE­IGEN geworden ist. Ein Stück, das zwischen den Generation­en spielt und eine ganze Menge Stoff zum Nachdenken gibt.

Dabei erwarten den Zuschauer nicht nur dramatisch­e Szenen, sondern insbesonde­re auch Komik, die das Leben auch im Alltag beinhaltet. Regie hatte bei diesem Stück Alexandra de Jong, sie hat auch den Text geschriebe­n.

Als Darsteller (in alphabetis­cher Reihenfolg­e) spielen bei diesem Stück Helmi Fauth, Birgitt Herrmann, Gabriele Killian-Karl, Ulla Kittel, Stefanie Kummer, Ulrike Oschkinat, Helga Storz, Tatjana Strohmaier und Bruna Wernet.

Ein Tipp der Redaktion: unbedingt hingehen und sich das Stück ansehen. Die Königin von Ekhaya, Premiere Donnerstag, 5. Oktober. Weitere Aufführung­en Samstag, 7. Oktober und Sonntag, 8. Oktober jeweils um 20 Uhr. Spielort: Kiesel im k42. Eintritt drei Euro.

 ?? FOTO: LYDIA SCHÄFER ?? Die neue Eigenprodu­ktion des „Theaterspi­elclubs 19+“spielt im Seniorenhe­im. „Die Königin von Ekhaya“ist ein berührende­s Stück über Sehnsüchte und Alltag, gewürzt mit einer guten Prise Komik.
FOTO: LYDIA SCHÄFER Die neue Eigenprodu­ktion des „Theaterspi­elclubs 19+“spielt im Seniorenhe­im. „Die Königin von Ekhaya“ist ein berührende­s Stück über Sehnsüchte und Alltag, gewürzt mit einer guten Prise Komik.

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