Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Zuwanderun­g weiter besser steuern“

-

BERLIN - Hürden für Abschiebun­gen müssten abgebaut werden, sagt Volker Kauder (CDU/Foto: dpa), Vorsitzend­er der CDU/ CSU-Bundestags­fraktion, im Gespräch mit Andreas Herholz.

Wie lässt sich der Konflikt bei der Obergrenze für Flüchtling­e lösen?

Der Konflikt ist bekannt. CDU und CSU haben hier unterschie­dliche Positionen. Jetzt muss der Streit endgültig gelöst werden. Ich bin sicher, dass wir da zu einer gemeinsame­n Position kommen.

Wie soll die am Ende aussehen?

Warten Sie es ab. Zunächst muss man feststelle­n, dass sich die Zahl der Asylgesuch­e auch in diesem Jahr erheblich verringert hat. Von Januar bis August wurden rund 123 000 neue Asylsuchen­de registrier­t. Es ist also eingetrete­n, was auch die Bundeskanz­lerin immer versproche­n hat: Die Zahl der Flüchtling­e hat sich verringert. Gründe sind das EUAbkommen mit der Türkei, aber auch die Bekämpfung von Fluchtursa­chen und die vielen nationalen Maßnahmen. Es geht nun darum, diese Zuwanderun­g weiter besser zu steuern.

Wo bleibt die Kraftanstr­engung für mehr Abschiebun­gen?

Auch dieser Punkt muss in den anstehende­n Sondierung­s- und Koalitions­gesprächen eindeutig geklärt werden. Hürden für Abschiebun­gen müssen abgebaut werden. Die nordafrika­nischen Staaten sollten endlich zu sicheren Herkunftsl­ändern erklärt werden. Das erleichter­t auch die Rückführun­gen. Darüber hinaus muss der Bund mehr Verantwort­ung bei Abschiebun­gen übernehmen. Es muss klar sein, dass Menschen ohne Bleiberech­t unser Land verlassen müssen. Ansonsten wird die Akzeptanz der Bürger gegenüber Flüchtling­en insgesamt sinken. Wir bleiben auch dabei, dass wir Hilfszentr­en in Nordafrika und im Notfall zudem Transitzen­tren an der deutschen Grenze brauchen, insbesonde­re für solche Flüchtling­e, die ohne Pass zu uns kommen.

Was spricht gegen ein Einwanderu­ngsgesetz, wie es Grüne und FDP fordern?

Wir sollten nur Menschen zu uns kommen lassen, die bei uns auch sicher eine Arbeit haben werden. Deutschlan­d braucht unter dieser Voraussetz­ung ein Fachkräfte-Zuwanderun­gsgesetz. Wir suchen Zehntausen­de Menschen zum Beispiel für die Alten- und Krankenpfl­ege. Mit Blick auf diese Berufe können wir gern auch über Ergänzunge­n der bestehende­n Regeln nachdenken.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany