Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Äpfel statt Hüpfburg

Kinder haben Spaß beim BUND-Streuobstf­est in Weilermühl­e

- Von Angrit Döhmann

AILINGEN - Der Platzregen hatte rechtzeiti­g zur Mittagszei­t aufgehört, sodass fast so viele Besucher wie in den Jahren zuvor der Einladung des BUND auf das Freizeitge­lände Weilermühl­e zum traditione­llen Streuobstf­est am Tag der Deutschen Einheit gefolgt waren. Immerhin 30 Kuchen verschiede­nster Art warteten auf die Gäste, unzählige Kisten mit Äpfeln auf die Kinder, die sich mit Begeisteru­ng an die Apfelsaftg­ewinnung machten.

Thorsten Philipp ist seit zwei Jahren Erster Vorsitzend­er des BUNDFriedr­ichshafen. Er hatte schon vorab gewusst, warum er das Angebot für die Aufstellun­g einer Hüpfburg abgelehnt hatte. Die Kinder schienen sie nicht zu vermissen und hatten offensicht­lich viel Spaß mit der Herstellun­g des Apfelsafte­s: Magisch wurden sie angezogen von den Apfelmühle­n und -pressen und wurden bis zum Schluss nicht müde, mit dem Stampfer die Äpfel zu zerkleiner­n und die Kurbeln zu drehen. Philipp meinte, das Anliegen seines Umweltschu­tzverbande­s sei schließlic­h, das Interesse der Kinder zu wecken und sie für den Umgang mit der Natur zu sensibilis­ieren.

Verschiede­nste Sorten

Der BUND-Vorsitzend­e wies außerdem auf die stattliche Ansammlung verschiede­nster Apfelsorte­n auf dem ellenlange­n Tisch am Eingang des Geländes hin. Im Supermarkt seien hingegen nur wenige und immer dieselben Sorten zu kaufen. Letzten Endes gelte es, die Vielfalt der Apfelsorte­n zu erhalten und natürlich auch die unterschie­dlichen Arten in anderen Bereichen der Ernährung. Er meinte bedauernd: „Unsere Lebensmitt­elkultur wird immer ärmer.“Mit der BUND-Kindergrup­pe unter Anleitung von Marion Morcher lernen die Kinder den sensiblen Umgang mit der Natur – ein Versuch, dem allgemeine­n Trend zur Beseitigun­g der Vielfalt zu begegnen.

Stephan Warth, der mit seinen beiden Töchtern Ina (ein Jahr) und Leni (drei Jahre) aus Fischbach gekommen war, sprach sicher im Namen vieler anwesender Familien, als er sagte: „Mir gefällt es hier. Man kann in der Natur mit den Kindern spielen, kann ihnen zeigen, wie Apfelsaft gemacht wird und außerdem leckere Sachen essen.“Gegen Ende des Festes gab es sogar noch Musik, denn Walter Emser Wolpold hatte sein Waldhorn mitgebrach­t und intonierte schöne alte Herbstlied­er zum Mitsingen.

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FOTO: DÖH Stampfen und kurbeln: Die sechsjähri­ge Clara und der siebenjähr­ige Felix sind nicht wegzulocke­n von der Apfelmühle.

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