Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Umweltminister informiert sich bei SpaceTech
Mittelständisches Raumfahrtunternehmen aus Kippenhausen behauptet sich auf dem hart umkämpften Weltmarkt
IMMENSTAAD (sz) - Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft der badenwürttembergischen Landesregierung, besuchte Ende September das mittelständische Raumfahrt-Unternehmen SpaceTech in Kippenhausen. In Begleitung seines Parteikollegen Markus Böhlen vom Bündnis 90/ Die Grünen nahm sich der Minister nach Unternehmensangaben fast zwei Stunden Zeit, um sich über die technologischen Fähigkeiten des Raumfahrt-Mittelständlers zu informieren.
Vor Ort wurde er von Geschäftsführer Wolfgang Pitz und Mitgliedern des Führungsteams empfangen. Bei einer Firmenvorstellung konnte der Minister Einblick in die Erfolgsgeschichte sowie in einzelne Vorzeigeprojekte von SpaceTech erlangen. Besonders der Arbeitsfortschritt bei wissenschaftlichen Missionen mit spezieller Relevanz für sein Ressort stießen bei dem Minister auf großes Interesse. So beispielsweise das Projekt Icarus, welches SpaceTech für das Max-Planck-Institut für Ornithologie mit Förderung des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt DLR durchführt.
Dabei soll im Februar 2018 eine Antenne auf der Internationalen Raumstation ISS installiert werden, die weltweit Signale von Tiersendern empfängt. Mit den so gewonnenen Informationen können beispielsweise Migrationsbewegungen von Tieren genauer erforscht werden und verbesserte Aussagen über das Tierverhalten sowie über die Ausbreitung von Tierkrankheiten getroffen werden.
Weiterhin fanden die Beiträge von SpaceTech zur deutsch-französischen Satellitenmission Merlin Anklang bei Minister Untersteller. Nach dem Start des Satelliten, voraussichtlich im Jahr 2021, wird Merlin die Erdatmosphäre in nie dagewesener Auflösung auf die Konzentration des Treibhausgases Methan untersuchen.
Energie aus der Sonne
SpaceTechs Zukunftspläne im Bereich der solaren Energieerzeugung für Satelliten waren ebenfalls ein Thema beim Besuch. Der Hersteller von Weltraum-Solargeneratoren hat mit harter internationaler Konkurrenz zu kämpfen und begegnet dieser Herausforderung mit intelligenten Designs und hoher Automatisierung der Produktion.
Der Minister war beeindruckt vom Ideenreichtum und vom Innovationsvermögen des RaumfahrtMittelständlers – ein Paradebeispiel für die baden-württembergische Hochtechnologiebranche.