Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Kreis feiert die Wiedervere­inigung

Bei der Feier zum Tag der Deutschen Einheit spricht Ministerpr­äsident a D. Erwin Teufel

- Von Martin Samland

HAGNAU - Mit einer Landkreisf­eier am Tag der Deutschen Einheit hat der Bodenseekr­eis an die Wiedervere­inigung erinnert. Festredner war der ehemalige Ministerpr­äsident von Baden-Württember­g, Erwin Teufel.

Zahlreiche geladene Persönlich­keiten des Landkreise­s konnte Landrat Lothar Wölfle am Tag der Deutschen Einheit im Hagnauer Gwandhaus begrüßen. Musikalisc­h umrahmt wurde die Feier von der Jugendkape­lle des Musikverei­ns „Harmonie“Lippertsre­ute. Nach dem stimmungsv­ollen Auftakt der Musiker richtete zunächst der Landrat ein paar Worte an die Gäste. Er erinnerte daran, dass der Tag der Deutschen Einheit etwas sei, was wir feiern dürfen. Er lobte besonders den Mut der Landsleute in den neuen Bundesländ­ern, die für dieses Ereignis mit Sicherheit mehr getan hätten. Aktuelle Bezüge zum Thema Freiheit schuf er mit einem Verweis auf die erst vor kurzem in Friedrichs­hafen angekommen­e „Landshut“. Das Flugzeug ist ein „Symbol für den Terrorismu­s“, sagte Wölfle. „Die Landshut ist aber auch ein Symbol für die Freiheit, ein Symbol für die wehrhafte Demokratie“, führte der Landrat weiter aus. Mit dem ehemaligen Ministerpr­äsidenten Erwin Teufel kündigte er nach seinen einleitend­en Worten einen „überzeugte­n Europäer“an. „Ohne Europa wäre die Deutsche Einheit nicht möglich gewesen“, so Wölfle.

„Ich finde es gut, dass der Landkreis jedes Jahr diese Feier ausrichtet“, sagte Teufel zu Beginn seiner Festrede. Im Schwerpunk­t seiner Rede stand dabei ein persönlich­er Rückblick auf die Geschehnis­se, die schließlic­h zur Wiedervere­inigung führten. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich das noch erleben werde“, beschrieb er die schwierige­n Ausgangsbe­dingungen

für die Deutsche Einheit. Er lobte besonders das Verhalten der Sowjets unter Michail

Gorbatscho­w und den ehemaligen Bundeskanz­ler Helmut Kohl für dessen Mut und unermüdlic­hes Arbeiten für ein Europa mit gesamtdeut­scher Beteiligun­g. „Es war eine unglaublic­he Entwicklun­g“, beschrieb er die Vorgänge hinter den Kulissen. Auch aktuelle Bezüge kamen in seiner Rede nicht zu kurz. „Der Friede ist kein Normalzust­and“, mahnte er und forderte dazu auf, sich für den Rechtsstaa­t einzusetze­n. Dieser Forderung konnten abschließe­nd auch die Zuhörer folgen, die Teufel nach seiner Rede mit langanhalt­endem Applaus vom Rednerpult verabschie­deten. Landrat Wölfle bedankte sich für die spannende Geschichts­stunde und die mahnenden Worte. Dann übernahm wieder die Jugendkape­lle, die für den zweiten Teil der Feier eine musikalisc­he EuropaRund­reise vorbereite­t hatte. „Die Jugendkape­lle ist sehr stolz, dass sie heute hier spielen durfte“, sagte Dirigent Oliver Keller. Nach einer Zugabe und der Deutschen Nationalhy­mne klang die Feier bei einem gemütliche­n Stehempfan­g aus.

 ?? FOTO: MARTIN SAMLAND ?? Ehrengast bei der Landkreisf­eier: Baden-Württember­gs ehemaliger Ministerpr­äsident Erwin Teufel (Mitte).
FOTO: MARTIN SAMLAND Ehrengast bei der Landkreisf­eier: Baden-Württember­gs ehemaliger Ministerpr­äsident Erwin Teufel (Mitte).

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