Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mit heißem Tango in den kühlen Herbst
Ball im Schloss Monfort zieht Tänzer aus In- und Ausland an – Nächste Veranstaltung findet am 17. Oktober statt
LANGENARGEN - Liebhaber des argentinischen Tangos haben im Schloss Montfort auf dem schon beliebten Herbstball unterhaltsame und schöne Stunden erlebt. „Der Tango, die getanzte Umarmung mit einer grenzenlosen Freiheit in der Umsetzung der Musik in Bewegung, mit seiner Verdoppelung oder Halbierung des Taktes, zieht jedes Jahr viele „Tangueros“ins Schloss Montfort nach Langenargen“, geriet Organisator Wolfgang Kallina im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung ins Schwärmen.
Über einen sehr gut besuchten Herbstball hat sich Wolfgang Kallina am Sonntag im Konzertsaal des Schlosses gefreut. Neben dem Frühlingsund Sommerball gilt diese Veranstaltung als einer der Höhepunkte im Jahreskalender der Tango-Freunde aus der Region und darüber hinaus. Stolz ist Kallina nicht nur auf die positive Resonanz seiner Gäste, die aus der Schweiz, aus Österreich, sowie ganz Deutschland und teilweise zum ersten Mal an den Bodensee anreisen: „Top DJs und Livebands verwöhnen uns mit ihrer Musik. Mit Arlenka Klas konnten wir am Sonntag eine der besten und beliebtesten Tango-DJs engagieren. Mit ihrem Partner Bernhard Klas präsentierten die passionierten Künstler zudem eine Tango-Showeinlage der Extraklasse“, so Kallina, für den Tango ein kaum zu beschreibendes Gefühl ist.
Dialog ohne Worte
Tatsächlich fiel dem Außenstehenden sofort auf, dass Tangotänzer anders sind. Die Damen, elegant in schicken Kleidern und Schuhen, die Herren eher leger und locker, dabei stets höflich und adrett, zeigten auf dem Parkett, warum der argentinische Tango auf viele eine nur schwer zu definierende Faszination ausübt. Laut Wolfgang Kallina liegt das an der Intensität der getanzten Umarmung, der anrührenden und sinnlichen Gefühlswelt, wenn der Tanguero mit viel Gefühl für die Bewegungsqualität seinem Gegenüber die tänzerische Verständigung im Dialog ohne Worte vermittle. „Der argentinische Tango bietet eine große Vielfalt an Improvisationsmöglichkeiten. Wir lauschen der Musik und geben uns im Takt der Sehnsucht nach Verständigung hin, wobei der Rhythmus und der enge Körperkontakt das Paar innig begleiten“,sagte der Langenargener zu dem südamerikanischen Tanz, dessen Ursprung in den Hafenvierteln von Buenos Aires liegt. „Tango ist nicht nur eine Abfolge von Schritten, sondern ein verführerisches Spiel mit der Musik, mit dem Partner, mit sich selbst.“
Das historische Schloss Montfort sieht Wolfgang Kallina sowieso als den perfekten Ort für Tangobälle. Das vom Wasser umspielte herrschaftliche Castel mit seiner einmaligen Lage, der großzügigen Terrasse und dem Schlosspark sei geradezu ideal, um nicht nur eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, sondern um sich zu begegnen, sich auszutauschen, um sich selbst und andere zu erleben und zu entdecken. So ist es für den Veranstalter nicht verwunderlich, dass sich neben den festlichen Bällen auch die Milongas, also regelmäßige Tangoabende im Schloss, großer Beliebtheit erfreuen. „Wer den Tango noch nicht oder nicht sehr gut beherrscht, der hat immer dienstags zu unterschiedlichen Terminen die Möglichkeit, vor den eigentlichen Milongas ein Praktikum, quasi eine Übungsstunde, zu absolvieren. Am 17. Oktober wird übrigens Alice Pollak um 19.30 Uhr südamerikanische Klänge im Konzertsaal auflegen, zuvor gibt es von 18.30 bis 19.30 Uhr besagtes Praktikum.
Weitere Informationen und Termine sind im Internet zu finden unter www.tangoambodensee.info