Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Baden-Württember­g äußert sich besorgt

Seit 1988 besteht Forschungs- und Wirtschaft­sverbund unter anderem mit Katalonien

- Von Daniel Hadrys

RAVENSBURG - Seit 1988 kooperiere­n Baden-Württember­g und Katalonien innerhalb der Initiative „Vier Motoren für Europa“miteinande­r. Der Verbund von vier europäisch­en Regionen war eine Idee des damaligen baden-württember­gischen Ministerpr­äsidenten Lothar Späth (CDU). Neben dem Südwesten und der spanischen Region Katalonien gehören die italienisc­he Lombardei und Rhône-Alpes im Südosten Frankreich­s zum Kooperatio­nsverbund. Ziel ist, Kultur, Wirtschaft und Forschung enger zu verzahnen – auch im Bereich der Automobili­ndustrie, des digitalen Wandels und der Verkehrs- und Telekommun­ikationsin­frastruktu­r zwischen den Regionen.

Im Jahresturn­us übernimmt eine der jeweiligen Regionen die Präsidents­chaft. Vor dem 30. Jahr ihres Bestehens – und ausgerechn­et auf der neuen Eskalation­sstufe des innerspani­schen Konflikts – fällt diese Aufgabe dem baden-württember­gischen Ministerpr­äsidenten Winfried Kretschman­n (Grüne) zu. Am Donnerstag übergab Laurent Wauquiez, Präsident der Region Rhône-Alpes, den Vorsitz an Kretschman­n.

Dieser äußerte sich beim feierliche­n Festakt in Lyon nicht zum katalanisc­hen Unabhängig­keitsrefer­endum oder zu möglichen Strategien zum Ausweg aus der Krise. Aus dem baden-württember­gischen Staatsmini­sterium hieß es am Donnerstag jedoch, man beobachte die Entwicklun­gen in Katalonien „mit Sorge“. In Stuttgart hofft man auf einen „gütlichen Ausgang“. Einen möglichen Weg dorthin wolle man mit Blick auf den innerspani­schen Konflikt jedoch auch dort nicht aufzeigen.

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