Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Armutszeugnis
Dönerwurf, Urinieren in eine Hotellobby, Ausflug ins Rotlichtmilieu mit Jugendlichen: Schon solche Aussetzer vertragen sich nicht mit der Vorbildfunktion eines Profifußballers. Allerdings kann man argumentieren, dass Großkreutz ein Typ ist, der eben nicht immer jenem perfekten Hochglanz-Bild entspricht, das Vermarkter gerne vom perfekten Profi zeichnen.
Doch mit dem erneuten Fehlen vor Gericht hat sich Großkreutz endgültig ins Abseits gestellt. Er ignoriert die Ladung eines Amtsgerichts. Da mag er behaupten, die Ladung nicht bekommen zu haben – Medien hatten deutschlandweit berichtet, dass er am Donnerstag dort erwartet wird.
Offenbar glaubt Großkreutz, für Fußballstars würden andere Regeln gelten als für Normalbürger. Das verträgt sich weder mit dem von ihm gepflegten Image des ehrlichen Fußballarbeiters noch mit seiner Vorbildfunktion. Es ist ein Armutszeugnis und zeugt von schlechtem Charakter.
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aus Dortmund stammenden Kicker belastet: Dieser sei zuerst handgreiflich geworden und habe sein Gegenüber geohrfeigt.
Die Staatsanwältin wies dieses Ansinnen der Verteidigung zurück. Es gebe eben nur eine solche Aussage, darauf lasse sich keine Anklage stützen.
Die beiden jugendlichen Täter aus Geislingen und Esslingen waren beide bereits einschlägig vorbestraft. Auch dieser Umstand trug zu dem Urteil bei. Der 17-jährige Ali E. stand zur Tatzeit unter Bewährung. Er hatte gestanden, den am Boden liegenden Großkreutz getreten zu haben. Alem S. hatte den Fußballer zuvor mit einem Faustschlag niedergestreckt.