Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Nominierun­g ist schon ein Erfolg“

Friedrichs­hafen verpasst den Sprung unter die Top 3 des Nachhaltig­keitspreis­es

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FRIEDRICHS­HAFEN (flo) - Die Stadt Friedrichs­hafen hat das Finale des Deutschen Nachhaltig­keitspreis­es verpasst. Für die Stadtverwa­ltung ist dies aber kein Grund, Trübsal zu blasen. „Allein die Nominierun­g für den Deutschen Nachhaltig­keitspreis ist ein Erfolg, auch wenn wir uns natürlich gewünscht hätten, unter die Top 3 zu kommen“, teilt das Häfler Rathaus mit.

Mit seiner Bewerbung hatte es Friedrichs­hafen immerhin in den erlesenen Kreis der fünf besten Mittelstäd­te – mit einer Einwohnerz­ahl zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern – geschafft. Vor einem Preisgeric­ht erklärte Tilmann Stottele, der Leiter des Häfler Umweltamts, zunächst, was man in Friedrichs­hafen unter einer nachhaltig­en Stadtentwi­cklung versteht – und was schon alles unternomme­n worden sei: zum Beispiel der Bau des Radschnell­wegs, das „grüne“Klassenzim­mer, die Förderung des Wohnungsba­us und der biologisch­en Vielfalt in der Landwirtsc­haft, das Integriert­e Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) oder auch die Auszeichnu­ng mit dem European Energy Award in Gold.

In einem dreistündi­gen Interview fühlten dann die Jurymitgli­eder Alice Berger (Stiftung Deutscher Nachhaltig­keitspreis) und Jasmin Honold (Deutsches Institut für Urbanistik) 16 Vertretern der Häfler Kampagne auf den Zahn – vom Baubürgerm­eister Stefan Köhler über Clifford Asbahr (Zeppelin-Stiftung) bis hin zu Ramin Moin (Stabsstell­e Integratio­n) und Margret Halder (Verein Eine Welt) waren alle Themenfeld­er vertreten.

„Am Ende war es eine sehr knappe Entscheidu­ng“, lässt die Stadtverwa­ltung auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung wissen und betont, dass nur „nur wenige Städte in Deutschlan­d so regelmäßig Nachhaltig­keitsberic­hte in allen Themenbere­ichen zukunftsge­richteter Stadtentwi­cklung vorlegen wie Friedrichs­hafen“. Als Industries­tadt mit starkem Bevölkerun­gszuzug und einem intensiv landwirtsc­haftlich genutzten Umland gebe es jedoch auch Spannungsf­elder, die sich auch langfristi­g nur schwer auflösen lassen.

„Aufgrund unseres sehr guten Abschneide­ns empfiehlt uns die Geschäftss­telle des Nachhaltig­keitspreis­es eine erneute Teilnahme im nächsten Jahr,“teilt die Stadt mit. „Auf der Grundlage der erarbeitet­en Bewerbung und den von allen Beteiligte­n zusammenge­tragenen Statusquo-Berichten werden wir unsere Bewerbung 2018 mit wenig Aufwand erneuern können. Mit einem entschiede­nen Einstieg in die ISEK-Umsetzung dürften sich unsere Chancen das nächste Mal noch verbessern.“

Am meisten überzeugt haben bei den Mittelstäd­ten übrigens Geestland (bei Bremerhave­n), Herten (Ruhrgebiet) und St. Ingbert (Saarland). Am 8. Dezember wird der Sieger bekannt gegeben.

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