Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kult-Ausstellung erzielt Besucherrekord
Zeppelin-Museum zählt bereits mehr als 60 000 Gäste – Ausstellung läuft bis 15. Oktober
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen hat mit seiner Wechselausstellung „Kult! Legenden, Stars und Bildikonen“eine der höchsten Besucherzahlen für eine Sonderausstellung erzielt. Aktuell haben schon mehr als 60 000 Besucher die Ausstellung gesehen, teilt das Museum mit. Die Ausstellung läuft noch bis 15. Oktober.
„Kult ist, wenn es nicht besser geht“, titelten die Vorarlberger Nachrichten, „Die Ausstellung ist keine leichte Kost, aber unbedingt sehenswert!“, urteilte SWR2 und „Eine rundum inspirierende Schau“, meinte der ORF. In der Ausstellung zeigt das Museum am Beispiel der legendären Luftschiffe, was Kulte ausmacht, wie sie entstehen und wie sie Menschen und ganze Gesellschaften prägen. Auch Besucher zeigten sich laut Pressemitteilung begeistert.
Der Zeppelin ist Kult – bis heute. Das zeigen die zahlreichen Relikte von verunglückten Zeppelinen, die sich bis heute erhalten haben. Eindrucksvolle historische Bild- und Filmdokumente sowie einzigartige Zeppelin-Souvenirs und Merchandisingprodukte der damaligen Zeit sind in der Ausstellung zu sehen, ebenso wie Werbemittel für das Kultobjekt Zeppelin, die bis heute Verwendung finden.
Kult um politische Machthaber
Die Ausstellung zeigt aber auch den Kult um weitere moderne Techniken, wie etwa das Smartphone, erweitert dann den Blick auf politische und religiöse Kulte unserer Zeit. Für die Ausstellung schuf der türkische Künstler Halil Altindere eine neue Videoarbeit, „Ballerinas and Police“(2017), um zu zeigen, wie politische Machthaber zu Kultfiguren überhöht werden. Zu sehen ist auch die dreiteilige Videoserie der israelischen Künstlerin Yael Bartana, die die Verkultung von Anführern politischer Bewegungen eindrucksvoll in Szene setzt. Zahlreiche Installationen, Skulpturen und Filme von insgesamt 13 internationalen Künstlern wie Candice Breitz oder Jeremy Shaw, aber ganz auch neue Werke von Julius von Bismarck, Johannes Paul Raether, Aleksandra Domanovic und Benedikt Hipp spannen den thematischen Bogen bis zu Strategien der Entkultung.
Am Sonntag, 8. Oktober, 11 Uhr, bietet das Museum eine kostenlose Führung an. Am Dienstag, 10. Ooktober, 19.30 Uhr, hält Professor Jan Söffner vom Lehrstuhl für Kulturtheorie und -analyse an der Zeppelin-Universität in der Reihe „Open House“einen Vortrag zur Aktualität von Kult und Mythos. Am Samstag, 14. Oktober, 14 Uhr, findet eine Führung für Gehörlose statt.
Die Ausstellung endet am Sonntag, 15. Oktober. Zur Finissage findet um 15 Uhr ein Künstlergespräch mit Benedikt Hipp und Ina Neddermeyer statt.
Am Freitag 10. November, 19.30 Uhr, findet die Vernissage zur Kunstausstellung „Schöne Neue Welten. Virtuelle Realitäten in der zeitgenössischen Kunst“statt.