Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mit 60 Sachen „rund um d’Kirch“
Meckenbeurens Radrennklassiker bietet Spitzensport mit Unterhaltungscharakter
MECKENBEUREN - Alle Freunde des rasanten Radsports dürfen sich am Sonntag auf ein besonderes Spektakel freuen. Beim traditionellen Klassiker „Rund um d’Kirch“werden in verschiedenen Rennen rund 150 Teilnehmer zum 19. Mal in Meckenbeuren ihre Runden drehen. „Im Hauptrennen werden 50 Elitefahrer dabei sein, die sich auf der 840 Meter lange Strecke messen werden, wir rechnen mit 2500 bis 3500 Zuschauer“, sagt Lutz Geisler vom Organisationsteam. Los geht es ab 11 Uhr mit dem „Fette-Reifen-Rennen“, das Hauptrennen wird gegen 15.15 Uhr an den Start gehen.
Seit 1999 gibt es in Meckenbeuren den Radklassiker „Rund um d’Kirch“. Die sportliche Großveranstaltung, die nicht nur bei Hobby-, sondern auch bei Elite- und einigen Profifahrern ein fester Bestandteil im Rennkalender ist, erfreut sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit. „Das Eliterennen ist ein hochklassiges Kriterium, das Jedermannrennen läuft ebenfalls auf hohem Lizenzniveau, für die Jugend bieten wir Lizenz- und Hobbyrennen samt Fette-ReifenRennen an“, betont Kurt Lippert vom Radsportverein Seerose.
Lange Vorbereitung
Lutz Geisler organsiert mit seinem fünfköpfigen Leitungsteam das Spektakel, dessen Vorbereitungen lange vor dem Starschuss in Angriff genommen werden. „Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.
Seit Mitte Oktober 2016 läuft die Organisation. Wir müssen den Termin bei der Gemeinde sowie beim Bund deutscher Radfahrer anmelden, Manöverkritik vereinsintern aber auch im Initiativkreis abhalten, Genehmigungen beim Landratsamt einholen aber auch die Transponderfirma beauftragen, das DRK, den Bauhof und weitere Einrichtungen bestellen“, weiß Lutz Geisler im Gespräch mit der SZ. Zusätzlich müsse man Abstimmungen mit der Kirche vornehmen, die Versicherung abklären und bestätigen, Sponsoren akquirieren sowie Geschenke und Preise organisieren. Rund 60 Helfer vor und hinter den Kulissen, darunter alleine 15 Streckenposten in drei Schichten, sorgen dafür, dass der Radklassiker reibungslos abläuft. „Meines Wissens sind wir der einzige Verein bundesweit, der zur Sicherung von Kurvenfahrten sogenannte „Protectomaten“aufstellt, mannshohe, etwa sechs Meter lange luftgefüllte Matratzen, die von Gebläsen prall gehalten werden. Im Elitefeld rasen die Protagonisten auf der Gerade mit bis zu 60 Stundenkilometer an den Zuschauern vorbei“, weiß Geisler. Außerdem lege man in der Kurve zur Gegengerade Holzkeile mit dreieckigem Querschnitt vor die Bordsteine, um abgedrängten Fahrern im Notfall das Auffahren zu erleichtern.
Für die Teilnehmer ist das bekannte Radkriterium übrigens nicht nur der krönende Abschluss einer langen Radsaison, sondern bietet zudem die Möglichkeit, attraktive Geldprämien zu gewinnen. Laut Lutz Geisler sei der „Beschuss“, also die Rundenprämien, eines der Elixiere des Meckenbeurer Rennens: „Das spornt die Athleten noch mehr an, was das Kriterium noch schneller und interessanter macht.
Die Sponsoren schütten zwischen 50 und 300 Euro aus, insgesamt über 3000 Euro, um auf diese Weise für sich und ihr Geschäft zu werben, wobei in einer Runde der Erste 50 Euro, der Zweite 30 Euro und der Dritte 20 Euro erhält.“
Parallel zum Radrennen „Rund um d’Kirch“feiert Meckenbeuren ganztägig seinen traditionellen Herbstmarkt.