Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Kunst der Nummernschilder
Nummernschilder sagen etwas über die Besitzer der Fahrzeuge? Sicher. Aber was, das liegt meist im Auge des Betrachters. Die Autofahrer aus Segeberg (Kennzeichen SE), die hinter dem Wappen und dem TÜV-Stempel ein X oder XY durch die Gegend fahren, halten sich vielleicht dafür, müssen es aber nicht sein. Andere, und das dürfte die Mehrheit sein, nehmen die Initialen des eigenen Namens. Wieder andere beziehen sich auf das Fahrzeug. Kaum ein Porsche 911-Fahrer, der nicht die 911 versucht zu bekommen, oder kaum ein Audi TT-Fahrer, der nicht irgendwo ein TT unterzubringen versucht. Und dann gibt es diejenigen, die verbinden mit dem Kennzeichen eine Botschaft, erklären quasi einer Sache, einem Ort oder sonstwas ihre Zuneigung, Verbundenheit und Sympathie.
Dazu gehört auch Oberbürgermeister Andreas Brand. Sein Dienstwagen trug bis zuletzt das Kennzeichen FN-ZF 2015, was auf die 100 Jahre ZF Friedrichshafen AG hinweisen sollte. Nun hat er einen neuen BMW 5er Touring mit ZF Automatgetriebe als Dienstfahrzeug. Kennzeichen: FN-F 1811. Und? Was heißt das? Richtig, so ein kleines bisschen enttäuscht war ich auch, dass sich das Datum „nur“auf das Gründungsjahr der Stadt bezieht.
Dabei gäbe es doch sicher noch andere Kombinationen. Wie wäre es denn mit FN-DO 2022. Würde auf die Gründung der Dornier-Werke unter diesem Namen vor 100 Jahren verweisen. Aber die gibt es ja nicht mehr. Ein besserer Vorschlag wäre sicherlich FN-RAD 2021 – der Hinweis, dass Raderach seit 50 Jahren zur Stadt Friedrichshafen gehört. Aber lassen wir doch die jetzige Nummer, Andreas Brand wird in seiner Amtszeit sicher auch noch ein weiteres Fahrzeug bekommen. Da ist dann für den Vorschlag „Raderach“bestimmt noch Platz. Zudem ja auch Ailingen im Jahre 2021 seit 50 Jahren eingemeindet ist. facebook.com/ schwaebische.bodensee