Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Herbstlich war’s beim Apfelhock
Bodensee-Apfelkönigin Sabrina Heiß gibt Immenstaad die Ehre
IMMENSTAAD (hke) - Wärmender Apfelpunsch und Glühmost mit oder ohne Schuss, heiße Apfelsuppe und Kaffee waren stark gefragt beim Apfelhock der Tourismusgemeinschaft. Trotz Herbstwetter kehrten gestern viele gerne beim Sonntagsspaziergang im Obsthof Lehle im Frickenwäsele ein.
Auf die Regenlücke am Mittag im Wetterbericht vertrauten die Tourismusgemeinschaft, die Touristinformation und Familie Lehle am frühen Sonntagmorgen, als es darum ging, ob der Apfelhock dieses Jahr stattfinden soll – oder auch nicht. Und sie behielten recht: Mit etwas abgespecktem Aufwand und vereinten Kräften wurde am Vormittag doch alles für die Gäste vorbereitet. Apfelwaffeln, Apfelküchle und -kuchen, Langensteins handbetriebene Apfelsaftpresse, Süßmost, Kaffee, kalte Getränke, Traktor-Oldtimer, Bastelangebote zum Thema Äpfel, Sackhüpfen, ein Luftballonwettbewerb mit Preisen von der Touristinformation – alles, was bewährt und beliebt ist seit Jahren für den Apfelhock in den Bodensee-Apfelwochen, wurde angeliefert und hübsch dekoriert.
Die Biergarnituren klappte man, den Temperaturen folgend, ausnahmsweise in der Halle und unter dem Dachüberstand auf. Von dort verbreiteten auch die „Brummbären“den ganzen Nachmittag über aufmunternde Klänge. Auch Bodensee-Apfelkönigin Sabrina Heiß aus Markdorf – tags zuvor noch auf der Insel Reichenau – bereicherte das Fest. Obstbauberater Jürgen Sittner vom Landwirtschaftsamt des Kreises stand Rede und Antwort rund um den Apfel, zu Sorten, Produktion, Vermarktung und für Verbraucherfragen.
Gute Preise für Obst
Großer Andrang herrschte bei den Fahrten mit den Erntewägelchen – Groß und Klein quetschten sich mit Vergnügen für die Fahrt durch die Obstplantagen in die Kisten. Extra für den Apfelhock war auch die Brennerei in Aktion. Hubert Lehle und Matthias Röhrenbach, der zweite Vorsitzende der Tourismusgemeinschaft, zeigten sich am Ende zufrieden mit der Veranstaltung und waren überrascht über den großen Zuspruch.
Die Ernte sei dieses Jahr recht gut verlaufen – „für uns vorne am See“, sagte Lehle. Dass es in anderen Regionen durch Frost und Hagel ein bitteres Ergebnis gab, dessen sei man sich aber bewusst. Da es dieses Jahr gute Preise auch für Mostobst gebe, sei die Situation etwas erträglicher.
Durch die Wetterkapriolen der letzten Jahre sähen sich aber viele Obstbauern gezwungen, zunehmend in Hagelnetze zu investieren, um wenigstens einen Teil ihrer Ernte abzusichern.