Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Fakuma meldet Aussteller­rekord

1800 Aussteller führen Technologi­en von Spritzguss­maschinen bis 3D-Drucker vor

- Von Helen Belz

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Leitmesse der Kunststoff­verarbeitu­ng feiert ein Jubiläum: Zum 25. Mal zeigen Aussteller aus aller Welt vom 17. bis 21. Oktober Innovation­en der Branche. Digitalisi­erung und Industrie 4.0 stehen dieses Jahr im Vordergrun­d.

Egal, ob konkrete Produkte oder einzelne Elemente eines Herstellun­gsprozesse­s gezeigt werden – die Fakuma, die von der P.E. Schall GmbH & Co. KG veranstalt­et wird, kann an Innovation­en im Bereich der Kunststoff­verarbeitu­ng so einiges vorweisen. Der rote Faden der Messe ist in diesem Jahr die Industrie 4.0, also die Vernetzung des kompletten Produktion­sprozesses. Beispielsw­eise wird mittels der Spritzguss­technik ein Klapphocke­r hergestell­t: Eine Maschine stanzt die einzelnen Teile aus und Roboter setzen diese dann zum fertigen Produkt zusammen.

Der Kunde kann aber auch seine Wünsche für einen Spanngurt in eine Maschine eingeben: Farbe, Länge und Verschluss­technik werden ausgesucht und direkt an die Maschine weitergege­ben, die den Gurt innerhalb weniger Minuten herstellt.

Dass die Messe in der Branche beliebt und für Fachleute ein Pflichtter­min ist, zeigen die steigenden Besucherza­hlen: Nur 4000 waren es auf der ersten Fakuma im Jahr 1981, heute werden etwa 45 000 Besucher erwartet. Auch die Zahl der Aussteller ist jährlich gestiegen, aus 37 Nationen werden sie dieses Jahr erwartet. Neben Deutschlan­d sind die am meisten vertretene­n Länder die Schweiz, Italien und China.

Die Innovation­skraft der Kunststoff­industrie sei ein wesentlich­er Grund für die Bekannheit der Messe auf der ganzen Welt, erklärt Oliver Möllenstäd­t, der Hauptgesch­äftsführer des Gesamtverb­andes Kunststoff­verarbeite­nde Industrie. Besonders im Vordergrun­d der Messe stehen die technologi­schen Trends: Leichtbau, additive Fertigung und die Digitalisi­erung. Zu den additiven Fertigungs­verfahren gehört beispielsw­eise auch der 3D-Druck, der schon seit einiger Zeit im Fokus der Fakuma steht.

Trotz der positiven Entwicklun­g der Branche gebe es aber auch neue Herausford­erungen, denen die Industrie begegnen müsse, sagt Möllenstäd­t. Die von der Gesellscha­ft geforderte nachhaltig­e Lebensweis­e zum Beispiel verlange gerade von der Kunststoff­industrie neue Antworten, die sich auf den Hersellung­sprozess von der Idee bis zur Entsorgung eines Produkts beziehen. Aber auch die Gewinnung von neuem, jungen Personal und die Rahmenbedi­ngungen der Branche, die mit der Regierung abzustimme­n sind, seien wichtige Themen der zukünftige­n Entwicklun­gen, betont Möllenstäd­t.

Zum ersten Mal sind in diesem Jahr nicht nur die Messehalle­n, sondern auch die Reserveflä­chen in den Foyers komplett ausgebucht. Noch bis Samstag können sich Hersteller und Kunden über die Kunststoff­verarbeitu­ng der Zukunft auf der Fakuma in Friedrichs­hafen informiere­n.

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FOTO: HELEN BELZ Was für ein Spanngurt darf’s denn sein? Christoph Schumacher von der Firma Arburg ist Messe-Geschäftsf­ührerin Bettina Schall behilflich.

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