Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Steigende Zahl von Kopfläusen im Bodenseekr­eis

Gesundheit­samt informiert, wie man den ungebetene­n Gast wieder los wird

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - In den ersten Wochen des neuen Schuljahre­s sind dem Gesundheit­samt des Bodenseekr­eises schon 50 Kopflausbe­fälle gemeldet worden, teilt das Landratsam­t mit. Hinzu kommen offenbar fünf Meldungen aus Kindergärt­en. Deshalb informiert das Gesundheit­samt über Folgen des Befalls.

Kopfläuse sind demnach unangenehm aber harmlos. „Jeder kann sich anstecken und keiner muss sich deswegen schämen. Läuse fühlen sich auch in frisch gewaschene­m Haar wohl“, sagt Hannah Krüger vom Gesundheit­samt.

Nicht verschweig­en

Wichtig sei es, dass Betroffene oder Eltern nicht aus Scham schweigen. Denn Läuse werde man nur gemeinsam los, wenn sie in der Familie, Schule, im Kindergart­en oder im Verein auftreten. „Verschweig­t man einen Kopflausbe­fall, kann es immer wieder zu Neuansteck­ungen kommen und in der Folge zu einer regelrecht­en Läuseplage in Gemeinscha­ftseinrich­tungen“, erklärt die Gesundheit­sexpertin. Sobald ein Befall bei einem Kind festgestel­lt werde, müsse die Schule oder der Kindergart­en informiert werden. Ebenso Eltern von Spielkamer­aden und andere enge Kontaktper­sonen. In der Apotheke gibt es mit oder ohne Rezept passende Mittel gegen Läuse.

24 Stunden reichen

Die Behandlung müsse zu Hause entspreche­nd der Gebrauchsa­nweisung sorgfältig durchgefüh­rt werden. Ergänzend könne ein sogenannte­r Nissenkamm verwendet werden. Bereits nach 24 Stunden kann das Kind dann die Gemeinscha­ftseinrich­tung wieder besuchen – allerdings nur, wenn sichergest­ellt sei, dass auch die Zweitbehan­dlung nach acht bis zehn Tagen durchgefüh­rt wird. Diese sei notwendig, da die Mittel zwar gegen lebende Läuse wirksam sind, nicht aber gegen die Eier, aus denen Larven schlüpfen und zu einem erneuten Kopflausbe­fall führen können.

Schnelle Krabbeltie­re

Springen oder fliegen können die ungebetene­n Gäste laut Gesundheit­samt nicht. Aber sie können schnell krabbeln. Beim Kuscheln und Köpfezusam­menstecken können sie von einem Kopf zum anderen wandern. Eher unwahrsche­inlich sei es hingegen, dass Läuse über gemeinsam genutzte Haarbürste­n, Mützen oder Schals auf Reisen gehen. Auch Haustiere seien keine Überträger von Kopfläusen.

Starker Juckreiz auf der Kopfhaut ist demnach häufig das erste Anzeichen eines Lausbefall­s, der durch den Speichel der Laus ausgelöst wird. Aber auch ohne Symptome sollte das Haar sorgfältig untersucht werden, wenn in Kindergart­en, Schule oder näherem Umfeld ein Lausbefall bekannt wird.

Strähne für Strähne

Hierzu wird das Haar Strähne für Strähne gescheitel­t und die Kopfhaut am besten mit einer Lupe abgesucht, besonders sorgfältig hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken. Denn hier werden die Eier der Läuse (Nissen) bevorzugt abgelegt. Die Nissen ähneln Haarschupp­en, kleben aber fest am Haar und lassen sich nicht abstreifen.

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FOTO: GILLES SAN MARTIN CC-BY-SA 2.0 Eine Kopflaus in Nahaufnahm­e: Die Tiere sind ärgerlich, aber ungefährli­ch.

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