Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zeppelin-Apotheke als Architektu­r-Institut?

Technische­r Ausschuss: SPD und CDU können sich kreative Nutzung vorstellen

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Die ZeppelinAp­otheke rückt ins Interesse der Politik. Heinz Tautkus (SPD) und Mirjam Hornung (CDU) haben in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s des Gemeindera­tes den Vorschlag unterbreit­et, in dem Gebäude der Zeppelin-Apotheke ein Architektu­r-Institut nach Vorarlberg­er Vorbild unterzubri­ngen.

Einen ähnlichen Plan hatten der Präsident der Architekte­nkammer Baden-Württember­g, Markus Müller, und sein Häfler Kollege Fritz Hack schon beim Heizhaus im Fallenbrun­nen. Daraus wurde bislang jedoch nichts, da der Denkmalsch­utz diesen und anderen Ideen zu diesem Gebäude im Weg stand.

Der Häfler Architekt und CDUStadtve­rbandsvors­itzende Manuel Plösser hat diese Idee aufgegriff­en und mit Heinz Tautkus und seiner Frau Mirjam Hornung darüber gesprochen. Der Gedanke, der dahinter steckt: Man könnte in einer solchen Einrichtun­g auch so etwas wie den immer schon gewünschte­n Gestaltung­sbeirat etablieren. Zumal der Erhalt des Gebäudes, in dem die Zeppelin-Apothekte untergebra­cht ist, nicht nur der Wunsch der Eigentümer­familie Heh ist, sondern auch der vieler Häfler Bürger. Das Haus, das irgendwann zwischen 1903 und 1927 gebaut wurde, steht nicht unter Denkmalsch­utz, soll laut Aussage der Eigentümer auch nicht verkauft werden, damit es danach abgerissen werde.

Stärkung der Baukultur

Die Idee, in historisch­en Häusern ein solches Institut unterzubri­ngen, stammt vom Vorarlberg­er Architektu­r Institut (vai). Der Vorstand dieser Einrichtun­g formuliert auf seiner Internetse­ite die Aufgabe des vai als „Schnittste­lle im Feld der Baukultur“. Das vai sieht sich als Netzwerk von Architekte­n, Planern und Bauherren mit Akteuren aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenscha­ft, Kunst, Kultur und Politik und „thematisie­rt Architektu­rqualität durch Ausstellun­gen, Veranstalt­ungen und Publikatio­nen“. Ziel sei die Stärkung der Baukultur in Vorarlberg.

So etwas wünschen sich nun auch SPD und CDU für Friedrichs­hafen. Die Antwort von Bürgermeis­ter Stefan Köhler fiel knapp aus. Man habe das Gespräch mit den Eigentümer­n gehabt, die Stadt wolle aber bei einem möglichen Kauf nicht spekuliere­n, es gehe um Steuergeld­er. Außerdem warte er noch ein Gespräch mit dem „Netzwerk für Friedrichs­hafen“ab, das aus privaten Gründen erst Ende der Woche stattfinde­n könne. Mirjam Hornung: „Was das Netzwerk plant oder nicht, ist jetzt nicht Thema.“Köhler hat die Anfrage lediglich zur Kenntnis genommen.

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