Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Junge Kreativität in der Modeindustrie
„Kopftuch + Hipster = Mipster?“ist der Titel des Vortrags von Anne-Marie Grundmeier
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - „Kopftuch + Hipster = Mipster?“war der Titel des Vortrags von Anne-Marie Grundmeier im Rahmen der Ausstellung „Kult! Auf dem Schulhof“. Am Dienstag lud die Leiterin des Instituts für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Schulmuseum zu einer Reise durch die Modecodes der Jugendkulturen ein.
Mods, Hippies, Punks oder Lolitas – immer schneller wechseln die Szenen und ihre Haltungen, die sie in Kleidung und Make-up zum Ausdruck bringen, heißt es in einem Bericht des Schulmuseums. Doch eines haben alle gemeinsam: Sie setzen auf die „Bricolage“, das Basteln, wenn es um ihre Outfits geht. Denn die Hippies, die Punks oder die Emos sind so jenseits des Mainstreams unterwegs, dass sie selbst Hand anlegen müssen.
Grundmeier zeigt an Statistiken: „Die Zuwächse in der Modebranche allein der vergangenen zwei Jahre sprechen dafür, wie wichtig die Jugendlichen als Käufer sind“. Damit diese Zielgruppen erreicht werden, bedienen sich die Modelabels ihrer Ideen und Moden – die Sportbranche vorne weg.
Als ein Appell der Erziehung zur Toleranz gipfelte ihr Vortrag in der Präsentation modischer Trends unter Musliminnen, den, wie sie sich selbst nennen, „Mipsters“. Ein großer Textilkonzern aus Schweden zum Beispiel wirbt mit gestylte Musliminnen als Werbeträgerinnen und macht damit deutlich: Auch die körperbedeckende Kleidung der gläubigen Frauen muss sich der Eleganz und modischen Trends nicht verschließen.