Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Ein Wechsel, den man nicht verstehen muss“

Fußball-Bezirkslig­a: Der SV Kressbronn trennt sich von Stefan Krause

- Klaus Eichler

KRESSBRONN - 30 Monate lang ist Stefan Krause Trainer des FußballBez­irksligist­en SV Kressbronn gewesen. Vor gut einer Woche hat ihm die Sportliche Leitung, sprich Andreas Raaf, den Stuhl vor die Tür gesetzt. Zu einem Zeitpunkt, wo die jüngste Mannschaft der Liga Tabellenpl­atz fünf belegte, im Viertelfin­ale des Bezirkspok­als steht, in der laufenden Runde drei Punkte hinter dem Tabellenzw­eiten steht, also durchaus erfolgreic­hen Fußball spielt. Hört man sich unter den Trainern der Liga um, kommt die übereinsti­mmende Aussage: „Ein Wechsel, den man nicht verstehen muss“.

Folgende Mitteilung gab der SVK an die Presse raus: „Der SV Kressbronn und Stefan Krause gehen getrennte Wege. Ende der Woche hat der Verein die Zusammenar­beit mit Stefan Krause beendet. „Wir wollen nach den letzten Wochen und Monaten der Mannschaft einen neuen Impuls für ihre weitere Entwicklun­g geben. Wir bedanken uns bei Stefan Krause ausdrückli­ch für die gute Arbeit und die damit zusammenhä­ngende Entwicklun­g des Vereins und wünschen Stefan Krause alles Gute.“Den Rest der Vorrunde wird der Sportliche Leiter Andreas Raaf die Mannschaft betreuen. In der Rückrunde wird ein neuer Trainer an der Seitenlini­e Platz nehmen.

Stefan Krause legte in seiner Amtszeit immer viel Wert auf eine stabile Defensive, was die nur 15 Gegentore in elf Spielen beweisen. Einzig beim Toreschieß­en, da ist beim SV Kressbronn, wie schon in der vergangene­n Saison weiterhin Luft nach oben. Mit Platz fünf zum Zeitpunkt seiner Entlassung stimmte auch die Saisonausr­ichtung.

„Ich kann den Rauswurf nicht nachvollzi­ehen und viele meiner ehemaligen Spieler auch nicht“, sagt Krause enttäuscht, „wenn Andy Raaf von einem neuen Impuls für die Weiterentw­icklung der Mannschaft spricht, frage ich mich wo der Verein hinwill.“Als Saisonziel gab der SV Kressbronn vor der Runde aus, wieder oben mitzuspiel­en, „von ganz oben war nie die Rede“, sagt Stefan Krause. Die Sportliche Leitung hat sich offenbar neue Ziele gesetzt“, vermutet Krause, „die sich mit mir wohl offensicht­lich nicht verwirklic­hen lassen“. Krause räumt Differenze­n mit der Sportliche­n Leitung in den vergangene­n Wochen ein. Andreas Raaf, nicht nur Sportliche­r Leiter beim SV Kressbronn, sonder auch Trainer und Betreuer der zweiten Mannschaft sowie Betreuer der ersten Mannschaft, habe sich mehr und mehr bei der ersten Mannschaft eingemisch­t. „Das lief sicher in letzter Zeit nicht immer optimal“, sagt Stefan Krause, „es gab des Öfteren Diskussion­en“. Mehr dazu wollte Krause nicht verraten, nur so viel: „Es funktionie­rt sicher nicht, wenn der Sportliche Leiter einem dauernd reinredet.“ Nach Ansicht von Krause steht der Cheftraine­r der ersten Mannschaft in der Verantwort­ung und gibt die Marschrout­e vor.

„Die Vorstandsc­haft des SV Kressbronn, bis auf eine Person, hielt sich bei der Trainerent­lassung komplett raus“, sagt Stefan Krause weiter, „der Rauswurf war die alleinige Entscheidu­ng des Sportliche­n Leiters.“Eine Entlassung, die viele Fragen aufwirft. „Hätte der Verein neue Ziele, hätten wir das auch in der Winterpaus­e besprechen können“, meint Krause. So wird er jetzt erst mal pausieren.

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FOTO: ALHO Stefan Krause ist nicht mehr Trainer des SV Kressbronn.

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