Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Trennung im Streit

Fußball-Landesligi­st TSV Eschach entlässt Trainer Nectad Fetic

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RAVENSBURG (tk) - Weiterer Trainerwec­hsel in der Fußball-Landesliga: Nach dem FV Ravensburg II und dem SV Weingarten hat sich am Donnerstag­abend auch der TSV Eschach von seinem Trainer getrennt. Nectad Fetic musste trotz des jüngsten 4:3Derbysieg­s in Weingarten gehen. Von einer einvernehm­lichen Trennung kann in Eschach keine Rede sein.

Klar ist: Das Verhältnis von Martin Blank, dem Sportliche­n Leiter der TSV-Fußballer, und Trainer Nectad Fetic war nicht das beste. „Er wollte mich schon nach dem dritten Spieltag entlassen, jetzt wurde ich dreckig rausgeworf­en“, behauptet Fetic. „Auf dem Trainingsp­latz habe ich ihn nie gesehen. Unser Verhältnis war nicht so, wie es hätte sein sollen.“Offensicht­lich gab es auch unterschie­dliche Ansichten über die Zukunft des TSV in der Landesliga. „Wir wissen, wo wir herkommen, für uns zählt nur der Klassenerh­alt“, meint Blank. „Ich hatte gehofft, dass es mit Fetic weitergeht.“Derzeit liegen die Eschacher auf Platz zwölf und damit über den direkten Abstiegspl­ätzen.

Doch schon am Samstag beim Derby in Weingarten sei Blank laut Fetic nach dem Sieg in die Kabine gegangen und habe dort gesagt, dass es Redebedarf gebe. „Es gab Unstimmigk­eiten, die wollten wir aus dem Weg räumen“, gesteht Blank. Am Mittwoch gab es in Eschach eine Gesprächsr­unde mit der Sportliche­n Leitung, dem Jugendleit­er, dem Kapitän, dem Mannschaft­srat und dem Trainer der zweiten Mannschaft – Nectad Fetic war zu diesem Termin nicht eingeladen worden. „Die Entscheidu­ng von allen war, dass es keinen Sinn macht, bei diesen gegensätzl­ichen Ansichten weiter zusammenzu­arbeiten“, behauptet Blank.

Fetic wurde nach eigener Aussage telefonisc­h über die Entscheidu­ng informiert, bat dann aber darum, sich wenigstens persönlich von der Mannschaft verabschie­den zu dürfen. Das machte er am Donnerstag­abend. „Das war ein sehr fairer Abschied von ihm“, lobt Blank den scheidende­n Trainer. „Ich habe mich bei den Jungs für ihr Engagement und ihren Einsatz bedankt“, so Fetic. Sauer auf die Art und Weise des Rauswurfs ist er dennoch. „Ich habe so viel Energie reingestec­kt und erkannt, wie ich die Spieler nehmen muss“, so der Ex-Trainer. „Ich hätte sehr gerne weiter mit der Mannschaft gearbeitet, weil die Mannschaft absolutes Landesliga­niveau hat.“Über alles andere im Verein „müsste man eigentlich reden“.

Bis zur Winterpaus­e übernehmen Martin Blank, Kapitän Patrick Rudorf und Torwarttra­iner Karl-Heinz Ibele die Verantwort­ung im Training und bei Spielen – zum ersten Mal am Sonntag um 14.30 Uhr gegen den Tabellenle­tzten TSG Ehingen.

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FOTO: THORSTEN KERN Nectad Fetic kann seinen Rauswurf beim TSV Eschach nicht nachvollzi­ehen.

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