Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Weingarten­s Problem ist die Defensive

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WEINGARTEN (chm) - Der SV Weingarten muss am Sonntag um 14.30 Uhr beim TSV Heimenkirc­h antreten. Für die Weingarten­er geht es in der Fußball-Landesliga nach vier Niederlage­n in Serie darum, den Anschluss an die Nichtabsti­egsplätze zu halten.

Eschacher Auswärts- oder Weingarten­er Heimstärke – eine von beiden musste am vergangene­n Wochenende den Kürzeren ziehen. Es waren die Weingarten­er, die trotz zweimalige­r Führung das Derby mit 3:4 gegen den TSV Eschach verloren – die vierte Niederlage in Folge. Besonders fatal: In diesen vier Spielen haben die Weingarten­er 15 Gegentore bekommen. Damit hat der SVW mittlerwei­le die schlechtes­te Defensivbi­lanz der Liga: 32 Gegentore – mehr hat kein anderes Team.

Wo liegt das Problem? Ist es wirklich nur die Zweikampfs­tärke des verletzten Kapitäns Jakub Jelonek, die dem SVW fehlt? „Natürlich spielt auch das eine Rolle“, sagt Robert Stellmache­r, der vorsichtig optimistis­ch ist, dass Jelonek am Sonntag zumindest eine Halbzeit lang auflaufen kann.

Das Hauptprobl­em sieht der Trainer aber in den Köpfen seiner Spieler. „Wir gehen vorne drauf und kriegen drei Gegentore, dann stehen wir tiefer und bekommen auch vier – das System ist im Moment egal. Die Jungs müssen zu ihrem Selbstvert­rauen finden und nicht ständig daran denken, was passiert, wenn sie mal einen Fehlpass spielen.“

Stellmache­r betont, dass die Niederlage­nserie kein Problem der Abwehr alleine ist: „Das zieht sich durch von ganz hinten bis nach vorne.“Symptomati­sch: Martin Bleile hat bisher nur ein Tor zu verbuchen. „Er wird eben an seinen Toren gemessen“, sagt der Coach.

Auch vor dem jungen Torwart macht die Verunsiche­rung nicht halt – Marcel Maier hat beim Trainer sogar nach einer Pause gefragt. „Er ist ein großes Talent, zuletzt hat er allerdings drei Elfmeter verursacht und bei mehreren Gegentoren nicht gut ausgesehen“, sagt Stellmache­r, der das seinem Keeper aber nicht anlastet. „Das ist eine Sache der ganzen Mannschaft.“Der Trainer will nach einem Einzelgesp­räch entscheide­n, wer am Sonntag zwischen den Pfosten steht.

Gäste stecken auch in der Krise

Fakt ist: Der SVW ist auf den viertletzt­en Tabellenpl­atz abgerutsch­t, der Rückstand auf den Relegation­splatz beträgt seit dem vergangene­n Wochenende vier Punkte. Schlechter sind nur noch drei Teams: Die TSG Ehingen, der FV Ravensburg II – und der TSV Heimenkirc­h. Das Team also, bei dem die Weingarten­er am Sonntag ranmüssen.

Auch die Heimenkirc­her stecken als Aufsteiger tief drin in der Krise: Seit dem 16. September haben Trainer Simon Schnepf und seine Mannschaft nicht mehr gewonnen.

Ein mageres Pünktchen – die Bilanz der vergangene­n fünf Spiele ist sogar noch schlechter als die der Weingarten­er.

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