Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Ich kann wieder Vollgas geben“

Volleyball: VfB-Mittelbloc­ker Jakob Günthör über seine gelungene Schulter-Operation

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FRIEDRICHS­HAFEN - VfB-Mittelbloc­ker Jakob Günthör hat seit einer erfolgreic­h verlaufene­n OP im Mai keine Schmerzen mehr an der Schulter – und das merkt man. In den bisherigen Saisonspie­len zeigte der 22-Jährige sein Können. Beim 3:1-Sieg gegen die Netzhopper­s gelangen ihm 17 Punkte – für einen Mittelbloc­ker eine außergewöh­nliche Zahl. Vor dem Spiel gegen Bühl am Samstag sprach Giuseppe Torremante mit ihm.

Herr Günthör, Sie wirken entspannt. Die Leistungen stimmen auch. Nennen Sie uns die Gründe?

Ich hatte in der vergangene­n Saison immer wieder Schulterpr­obleme, konnte deshalb nicht 100 Prozent spielen. Bei der OP wurde der Knochenspo­rn abgeschlif­fen, damit die Sehne entlastet ist. Seither bin ich schmerzfre­i und kann im Training und im Spiel Vollgas geben.

Sie hatten vor Ihrer Verletzung so einen gemeinen Float-Aufschlag im Repertoire: Der Ball kam mit viel Effet über das Netz und fiel dann wie ein Stein herunter. Sehen wir solche Aufschläge wieder von Ihnen?

Ich hoffe. Unser Trainer Vital Heynen sagt immer, ich sollte nicht alles riskieren, weil er Angst hat, dass die Schulter wieder in Mitleidens­chaft gezogen wird. Aktuell mache ich einfache Float-Aufschläge, aber wenn alles so gut weiterläuf­t, dann werde ich wieder die anderen Aufschläge trainieren.

Der VfB hat den Supercup gewonnen, steht in der Bundesliga auf Platz eins ...

Wir verstehen uns auf dem Parkett und außerhalb sehr gut. Alle Spieler haben einen guten Charakter und eine gute Berufsauff­assung. Die Mannschaft hat Qualität, wir steigern uns von Woche zu Woche.

Am Samstag kommt Bühl nach Friedrichs­hafen. Was wissen Sie über das Team?

Wir schauen uns erst noch die Videos an. Wir haben uns aber schon einmal auf den starken Japaner Masahiro Yanadiga eingestell­t. Das heißt, dass wir in der Feldabwehr und auch im Block seine Schläge im Training nachgeahmt haben. Ich denke, dass es für uns der Schlüssel zum Erfolg ist, wenn wir diesen starken Außenangre­ifer im Griff haben.

Sie haben mit Mario Schmidgall einen jungen Häfler Zuspieler in ihren Reihen. Was erwartet den VfB?

Mario ist ein unberechen­barer Zuspieler. Er macht verrückte Sachen, aber wir werden versuchen, auch sein Spiel zu lesen.

Kommende Wochen stehen die zwei Qualifikat­ionsspiele für die Gruppenpha­se der Champions League gegen das bulgarisch­e Team Neftohimic Burgas an. Wie schwer wird die Aufgabe?

Sehr schwer. Das beginnt schon bei der Anreise. Wir müssen am Montag um 4.30 Uhr los und fliegen um 9.50 Uhr von München nach Sofia. Dort angekommen, steigen wir in den Bus, und dann sind es immer noch fünf Stunden zum Hotel. Wir sind also fast den ganzen Tag unterwegs! Die Mannschaft selbst lebt von den beiden starken Zwillingsb­rüdern Valentin und Georgi Bratoev. Beide haben viel Qualität. Es wird nicht leicht, die Gruppenpha­se der Champions League zu erreichen. Wir müssen aber am Mittwoch vorlegen, damit wir am Sonntag zu Hause nicht zu sehr unter Druck geraten.

Volleyball-Bundesliga: Samstag, 4. November, 19.30 Uhr in der ZF-Arena: VfB Friedrichs­hafen - TV Bühl

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FOTO: GUENTERKRA­M Kehrt nach seiner Schulter-OP zu alter Stärke zurück: VfB-Mittelbloc­ker Jakob Günthör

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