Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Strandbad verzeichnet eine durchschnittliche Saison
Jahreskarten werden stärker nachgefragt – Unterhaltskosten steigen weiter
LANGENARGEN - Die Badesaison 2017 im Strandbad Langenargen wird von der Gemeindeverwaltung als durchschnittlich bewertet. Das ist den Ausführungen von Frank Jost, Leiter der Tourist-Information, in seinem vorläufigen Abschlussbericht zu entnehmen: „Das diesjährige Wetter war beständig unbeständig, gekennzeichnet von einem guten Vorsommer, einem schwachen Juli, zufriedenstellendem August und einem September, der nahezu als Totalausfall bezeichnet werden könnte“, berichtet Jost.
Mit 68 361 Besuchern hat das Strandbad Langenargen 2017 nicht an das sehr gute Vorjahr (79 293) anknüpfen können. Wie Frank Jost erläutert, sei die Einrichtung vom 13. Mai bis 15. September, wie schon das Jahr zuvor, an insgesamt 126 Betriebstagen geöffnet gewesen, wobei an 13 Tagen (2016 neun) aufgrund schlechter Witterung die Tore geschlossen blieben. Mit 9 168 Gästen im Mai und 18 045 im Juni habe man einen guten Start hinlegen und 2016 deutlich übertreffen können.
Jahrhundertsommer 2003
„Unsere Hochsaison, Juli (17 391/ Vorjahr 27 279) und August (23 031/ 31 883), war geprägt von sehr durchwachsenem Wetter mit entsprechenden Zahlen. Insbesondere im September mussten wir mit lediglich 726 Besuchern (8254) erhebliche Einbußen verzeichnen“, stellt Frank Jost fest. Ein Rekordjahr mit 80 698 Besuchern bleibt damit nach wie vor der Jahrhundertsommer aus 2003. Neben den Besucherzahlen legt der Tourismusexperte die Einnahmenund Ausgabensituation auf den Tisch.
So seien in den vergangenen acht Jahren die Ausgaben einschließlich der kalkulatorischen Kosten von 350 000 Euro auf 432 500 Euro in 2016 gestiegen. Frank Jost: „Die Gründe hierfür liegen in den gestiegenen Personalkosten, auch infolge von zusätzlichen Rettungsschwimmern, in höheren Aufwendungen für Sanierungsund Unterhaltungsmaßnahmen sowie in den gestiegenen Energiekosten.“Genaue Zahlen für 2017 lägen aufgrund des offenen Rechnungsabschlusses derzeit noch nicht vor. Die Einnahmen beziffert Frank Jost auf insgesamt 174 100 Euro. Diese resultierten überwiegend aus den Eintrittsgeldern sowie aus der anteiligen Kurtaxenzuweisung aus dem Gemeindehaushalt.
Bei den Eintrittseinnahmen pro Besucher verbuche man einen leichten Anstieg von 0,97 Euro auf 1,13 Euro und damit trotz gesunkener Besucherzahlen eine nicht signifikante Verringerung. Grundsätzlich sei die Nachfrage an Jahreskarten für Familien, Jugendliche und Kinder gestiegen, wohingegen es aufgrund der schlechten Witterung Rückgänge bei den Einzelkarten gab. Auffallend dabei sei die Tatsache, dass 19 432 Besucher mit der Gästekarte „Schwäbischer Bodensee“das Strandbad Langenargen kostenlos besucht hätten, davon 11,7 Prozent aus Kressbronn. Der Leiter der Tourist-Info dankt Betriebsleiterin Coretta Hentzschel und ihrem Team für ihre Arbeit und zeigt sich erfreut, dass die Saison bis auf wenige Insektenstiche und kleinere Blessuren unfallfrei verlief. In seinem Ausblick für den Saisonstart 2018 nennt Jost unter anderem die anstehenden Baumaßnamen für das Kinderbecken und das neue Sanitärgebäude, die beantragten Fördermittel seien inzwischen genehmigt.