Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Saisoneröffnung wird zur Krimiserie
Faustball-Regionalligist VfB Friedrichshafen fehlen vier Punkte für Top-Platzierung
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Eine ganze Serie von sportlichen Krimis hat das faustballinteressierte Publikum am Sonntag beim Heimspieltag in Friedrichshafen miterleben können. Die volle Distanz von zwölf Sätzen musste die erste Mannschaft des VfB Friedrichshafen bei der Saisoneröffnung in der Bodenseehalle bestreiten, nachdem in der Vorsaison der Wiederaufstieg in die Regionalliga geglückt war. Unterm Strich sprang laut Vereinsbericht ein Sieg heraus, zwei Spiele wurden verloren.
In der ersten Partie gegen Westerstetten profitierten die Häfler – neben einer stabilen Abwehr aus Fabian Schmidt, Michael Pieper und Tobias Paul und einem starken Angriff durch David Ressel – vor allem von einem sehr guten Zuspiel durch Pieper. Nach zwei klaren Satzsiegen mit 11:8 und 11:6 konnte Westerstetten mit mutigen, riskanten Angriffen einen Satz holen (11:7). Am Ende drehten die Häfler das Spiel jedoch wieder zu ihren Gunsten und holten mit 11:7 im vierten Durchgang den ersten Saisonsieg im ersten Spiel.
Starker Beginn gegen Absteiger
Auch gegen Absteiger Heuchlingen begannen die VfB-Männer in Rot stark. Nach einem 11:8 folgte dann der Einbruch: Obwohl Müller sämtliche Blocksituationen gewann, ließ der Angriffsdruck durch Ressel, der Aufschlag und Hauptangriff übernommen hatte, zu stark nach. Die bundesliga-erfahrene Mannschaft des TV nutzte das rigoros aus und dominierte die beiden folgenden Sätze (11:5/11:4). Im abschließenden Durchgang wollte das Häfler Team siegen, um noch ein Unentschieden zu holen. Eine intensive Schlacht um jeden Ball kostete auf beiden Seiten Kräfte. Bis in die Verlängerung konnte sich keine Mannschaft absetzen. Bei mehreren Bällen entschieden Zentimeter über Punkte, ehe der Ball aus fast 25 Metern Entfernung in der Hallenwand einschlug. Schließlich blieb das Glück bei den Gästen: Mit 11:13 gab der VfB den vierten Satz und damit alle Punkte in dieser Partie aus der Hand.
Ohne Pause und vollkommen entkräftet, stellten sich die Gastgeber im Anschluss dem Vorjahresmeister aus Trichtingen. Im ersten Satz versuchten die Häfler verzweifelt, einen Angreifer zu finden, der noch genügend Druck aufbauen konnte – vergeblich. Mit 1:11 hauten die Gäste dem VfB jeden Angriffsball um die Ohren. Im zweiten Durchgang begannen die Häfler endlich, sich zu wehren. Ein Aufschrei ging durch die Halle, als das Schiedsgericht gegen den Protest der Zuschauer einen, durch den Trichtinger Angreifer 50 Zentimeter weit ins Aus geschlagenen Ball gut gab. Nur Minuten später ging dieser Satz mit 11:9 an die Gäste. Mit gehörigem Zorn in den Knochen hielten die Spieler um VfB-Kapitän Schmidt nun dagegen. In einer pausenlos spektakulären Partie holten sie mit 13:11 den dritten Satz. Wie im Spiel zuvor ging es in Durchgang vier nun um ein Remis. Müller rettete zwei Bälle im Zuschauerraum, der VfB konnte sich drei Bälle absetzen – doch am Ende reicht es nicht. Ohne jedes Glück gingen auch in dieser Verlängerung abermals beide Punkte nach dem 11:13 an die Gästemannschaft.
Trotz einer tollen Gesamtleistung reihten sich Friedrichshafen zu Saisonstart hinten in der Tabelle ein. Mit lediglich vier Bällen mehr wären die Häfler an der Tabellenspitze gestanden.