Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schlechter geht es nicht

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Zu Schöllhorn-Areal und der Innenstadt­entwicklun­g:

Auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Schöllhorn kann man derzeit bestens beobachten, was passiert, wenn ein Investor mit Unterstütz­ung der örtlichen Politik gnadenlos „nachverdic­hten“kann und sich dabei ohne Rücksicht auf innerstädt­ische Qualitäten eine goldene Nase verdient. Schlimm genug, dass die Stadt den Abriss des Kulturdenk­mals Hotel Schöllhorn nicht unterbunde­n hat. Anstatt sicherzust­ellen, dass die Neubauten die Innenstadt aufwerten, macht der Investor, was ihm beliebt.

Nun führt der Investor die Stadt noch vor, indem er nicht den Siegerentw­urf des geforderte­n Wettbewerb­s realisiert, sondern die für ihn profitabel­ste Lösung! Dabei entsteht die erste doppelspur­ige Tiefgarage­nEinfahrt in der bis dato von solchen Verunstalt­ungen verschonte­n Friedrichs­traße. Und dies um den Preis des Abrisses der alten Stadtkasse, eines noblen Gebäudes aus der Mitte der 1930er-Jahre, welches die Stadt dem ehrenwerte­n Investor zum Vorzugspre­is verschache­rt hat. Schlechter kann man Innenstadt­entwicklun­g nicht organisier­en. Und diese kulturlose, neoliberal­e Politik haben unsere Stadtpolit­iker ganz alleine zu verantwort­en.

Philipp Fuhrmann,

Friedrichs­hafen

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