Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Großeinsat­z fordert Freiwillig­e Feuerwehr

Bei der Jahreshaup­tübung zeigen sich die Einsatzkrä­fte profession­ell und routiniert

- Von Andy Heinrich www.feuerwehr-kressbronn.de

KRESSBRONN - „Die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr haben bis auf einige Kleinigkei­ten eine vorbildlic­he Arbeit geleistet“. Diese Feststellu­ng traf Kreisbrand­meister Henning Nöh im Anschluss an die Jahreshaup­tübung der Kressbronn­er Floriansjü­nger auf dem Hofgut Ganal in Riedenswei­ler. Rund 60 Kameraden aus Kressbronn, Langenarge­n und Eriskirch sowie des DRK-Ortsverein­s waren vor Ort im Einsatz.

Was war geschehen? Der Betriebsle­iter des landwirtsc­haftlichen Anwesens entdeckt eine Rauchentwi­cklung im Keller und alarmiert um 14.12 Uhr die Rettungsle­itstelle. Bereits nach wenigen Minuten trifft Kommandant Peter Schlegel am Ort des Geschehens ein und skizziert mit seinem Führungste­am die Lage: „Laut Aussage führte eine Reparatur an einer Zugmaschin­e zum Brand. Durch die Lüftungsan­lage hat sich der Rauch bereits in die im Obergescho­ss befindlich­en Ferienwohn­ungen verteilt. Hier ist mehreren Personen der Fluchtweg versperrt, einige konnten sich jedoch auf den Balkon retten“, analysiert Schlegel.

Während nach und nach die Einsatzkrä­fte der interkommu­nalen Gemeinscha­ft eintreffen und mit der Suche nach den vermissten elf Personen beginnen, gilt es für die Blauröcke, das Übergreife­n des Feuers zu verhindern. Das Problem: Der Unglücksor­t verfügt nicht über eine ausreichen­de Wasservers­orgung, sodass die Kameraden Schlauchle­itungen zum benachbart­en Fallenbach und den rund 700 Meter entfernten Schleinsee installier­en müssen. „An diesem Übungsobje­kt zeigt sich, wie wichtig eine funktionie­rende Wasservers­orgung ist. Es geht um Minuten. Die Gemeinde ist mit der künftigen Anschaffun­g eines neuen Tanklöschf­ahrzeuges ihrer Verantwort­ung nachgekomm­en“, stellt Kommandant Schlegel fest. Derweil hat die Besatzung des LF 20 die Aufgabe, mittels Innenangri­ff durch die Kellereinf­ahrt die vermissten Arbeiter zu suchen und den Brand zu bekämpfen. Fast zeitgleich kann eine Person, welche sich am Fenster bemerkbar machte, über eine tragbare Leiter gerettet werden, während sich weitere Trupps unter schwerem Atemschutz­gerät ins Innere des Gebäudes gezielt vorkämpfen. Zwischenze­itlich wird erkannt, dass das benachbart­en CA-Lager, wo die Apfelernte gelagert wird, aber auch Elektrisch­e Anlagen, die Photovolta­ik-Einheit sowie Gas- und Flüssigkei­tsbehälter mit Pflanzensc­hutz– und Düngemitte­ln für ein hohes Gefährdung­spotenzial sorgen. Henning Nöh: „Eine höchst gefährlich­e Situation. Hier gilt es, die Lage schnell zu erfassen und entspreche­nde Sicherheit­svorkehrun­gen zu unternehme­n.“Um 14.45 Uhr gibt Peter Schlegel schließlic­h das Kommando: „Alle Personen sind gerettet, das Feuer ist gelöscht.“Neben dem Kreisbrand­meister freute sich auch Jens Wartenberg vom DRK-Ortsverein Kressbronn über den Erfolg der Übung: „Feuerwehr und Rettungskr­äfte arbeiteten Hand in Hand. Die verletzten Personen konnten schnell einer Erstversor­gung zugeführt werden.“

Über 100 Einsätze im Jahr 2017

Henning Nöh resümierte: „Mein Kompliment an die beteiligte­n Einsatzkrä­fte. Dies war für alle eine große Herausford­erung. Hier wurde sehr bedacht, routiniert und erfahren die Gefahrensi­tuation an einem nicht einfachen Objekt analysiert und bekämpft.“

Im Anschluss bedankte sich Kommandant Peter Schlegel: „In diesem Jahr musste sich unsere Mannschaft mit neuer Technik vertraut machen, die nach dem Gerätehaus­brand angeschaff­t werden musste. Wohlgemerk­t parallel zum normalen Übungsbetr­ieb mit aktuell über 100 Einsätzen im Jahr 2017. Vielen Dank dafür.“Ebenso dankte er Jürgen Ganal und seiner Familie, die das landwirtsc­haftliche Anwesen als Übungsobje­kt zur Verfügung stellten.

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FOTO: ANDY HEINRICH Zur Erstversor­gung werden die geretteten Personen an die Sanitäter des DRK-Ortsverein­sKressbron­n übergeben.
 ?? FOTO: ANDY HEINRICH ?? Eingespiel­t und routiniert sind die Mitglieder der FFW Kressbronn bei ihrer Jahreshaup­tübung.
FOTO: ANDY HEINRICH Eingespiel­t und routiniert sind die Mitglieder der FFW Kressbronn bei ihrer Jahreshaup­tübung.

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