Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Scheitern war programmie­rt

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Vom Bambi zum Terminator“(21.11.):

Nun sind die neuartigen Bündnisges­präche namens „Jamaika“nach wochenlang­en, zermürbend­en, nächtliche­n Sitzungen letztlich doch durch den folgericht­igen, mutigen Rückzug der FDP mit dem Ziehen der Reißleine auf der ganzen Linie gescheiter­t.

Dabei war es eigentlich von Anfang an klar, dass dieses Viererbünd­nis nach der Verweigeru­ng der SPD eine Verlegenhe­itslösung, ein Experiment, eine Quadratur des Kreises sein würde. Schließlic­h verhandelt­en hier nicht zwei große Parteien auf Augenhöhe, die sich den Kuchen aufteilen konnten, sondern eine bei den letzten Wahlen stark gerupfte große Partei CDU mit drei wesentlich kleineren Parteien. Noch dazu mit völlig unterschie­dlichen Standpunkt­en und Grundsatzi­deologien, die schon auf dem Papier schwerlich zusammen passen und im Erfolgsfal­l ohnehin eine geringe Halbwertsz­eit gehabt hätten. Ein Scheitern war deshalb bereits im Ansatz vorprogram­miert.

Deshalb ist es wohl auch besser, dass ein mögliches Regierungs­bündnis lieber vorher scheitert, bevor es überhaupt begonnen hat, als dass es sich zerstritte­n durch die Wahlperiod­e schleppt. Die Begründung der FDP für den Abbruch „Lieber nicht regieren, als falsch regieren“ist folgericht­ig und verdient Hochachtun­g und allergrößt­en Respekt. Chapeau!!

Dietmar Helmers, Westerheim

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