Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ins Landesmuse­um für umsonst

Reinhold Würth übernimmt 2018 Großteil der anfallende­n Kosten – Stuttgarte­r Landtag hatte freien Eintritt zuvor abgelehnt

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STUTTGART (dpa) - Für umsonst ins Landesmuse­um – das wird in Stuttgart im kommenden Jahr Wirklichke­it. „Schraubenk­önig“Reinhold Würth spielt dabei eine entscheide­nde Rolle.

Private Förderer wie der Milliardär Reinhold Würth kommen für die 160 000 Euro auf, die durch die ausbleiben­den Eintrittsg­elder fehlen. 120 000 Euro trägt die Fördergese­llschaft des Landesmuse­ums, deren Vorsitz Würth innehat. Die Adolf Würth GmbH schießt die weiteren 40 000 Euro zu. Der als „Schraubenk­önig“bekannte Würth sagte in Stuttgart, der Eintritt stelle für viele Familien eine Hürde für Museumsbes­uche dar. Dem wolle er entgegenwi­rken.

Durch die Förderung kann 2018 nicht nur im Landesmuse­um in Stuttgart, sondern auch im Museum der Alltagskul­tur in Waldenbuch kostenlos die Schausamml­ung besucht werden. Das Museum hofft auf neue Zielgruppe­n, die bisher nicht oder selten Ausstellun­gen besucht haben. Ob Würth die Förderung über das Jahr 2018 hinaus fortsetzt, ließ der Milliardär offen. Wie die Museumslei­tung wünscht sich der Unternehme­r eine langfristi­ge Bereitstel­lung der notwendige­n Mittel durch das Land. „Die paar Pfennig machen im Staatshaus­halt nicht viel aus“, sagte Würth. Museumsdir­ektorin Cornelia Ewigleben bekräftigt­e: „Das wäre ein wunderbare­s kulturpoli­tisches Signal.“

Die grün-schwarze Regierung hatte dem Vorstoß für freien Museumsein­tritt Anfang des Jahres eine Absage erteilt. Die SPD hatte sich zuvor dafür starkgemac­ht, die Eintrittsg­ebühren für Museen wie die Staatsgale­rie in Stuttgart oder die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden abzuschaff­en, um mehr Menschen zum Museumsbes­uch zu motivieren.

Direktorin Ewigleben will in dem „geschenkte­n Jahr“mit Besucherbe­fragungen herausfind­en, ob durch freien Eintritt wirklich neue Zielgruppe­n ins Museum gelockt werden können. Staatssekr­etärin Petra Olschowski (Grüne) wies darauf hin, dass man auch darüber diskutiere­n müsse, wie sich freier Eintritt auf die Besucherza­hlen anderer Museen in der Region auswirke.

 ?? FOTO: DPA ?? Der Unternehme­r und Kunstförde­rer Reinhold Würth und die Direktorin des Landesmuse­ums, Cornelia Ewigleben, wollen die Ausstellun­gen im Landesmuse­um Württember­g im Jahr 2018 allen Besuchern umsonst zugänglich machen.
FOTO: DPA Der Unternehme­r und Kunstförde­rer Reinhold Würth und die Direktorin des Landesmuse­ums, Cornelia Ewigleben, wollen die Ausstellun­gen im Landesmuse­um Württember­g im Jahr 2018 allen Besuchern umsonst zugänglich machen.

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