Stadtgrün soll mehr Lebensqualität bringen

Tagung im Graf-Zeppelin-Haus zeigt Möglichkeiten der urbanen Begrünungsstrategien

FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Rund 100 Referenten und Teilnehmer aus Verwaltung, Politik und Bürgerschaft haben sich zur Tagung „Stadtgrün – Chancen für die Zukunft“im GrafZeppelin-Haus getroffen. Die Vorträge zeigten Möglichkeiten auf, wie urbane Begrünungsstrategien die Folgen des Klimawandels abmildern können und gleichzeitig Lebensräume mit hoher Artenvielfalt entstehen lassen, die sich auch positiv auf die Lebensqualität der Stadtbewohner auswirken, schreibt die Stadtverwaltung in einem Bericht.

In Vorträgen erläuterten die Referenten die abmildernde Wirkung der Stadtbegrünung und wie sich diese auf die Temperaturentwicklung bei sommerlicher Hitze auswirke und wie sich die Verfahren in der Stadtplanung bestmöglich umsetzen lassen. Fördermöglichkeiten, kommunale Initiativen und Ansätze zur Zertifizierung naturnaher Grünflächengestaltung wurden vorgestellt. Als konkrete Beispiele dienten Aktivitäten der Stadt Friedrichshafen, die Grünplanung in Ludwigsburg und das Dachbegrünungsprogramm der Stadt Hannover.

Gebäudebegrünung als Möglichkeit

Die Soziologin Christa Müller von der „Anstiftung München“stellte die kreative Bewegung des urbanen Gärtnerns vor und schilderte anschaulich die behördlichen und sozialen Interaktionen, die ausgelöst werden, wenn spontane Kreativität auf die ordnenden Vorstellungen von Recht und Verwaltung trifft. Die vielfältigen Möglichkeiten zur Gebäudebegrünung zeigten neue Perspektiven auf, nicht nur, was ihre klimatische Wirkung betrifft, sondern auch in Hinblick auf den Schutz der Bausubstanz und als Möglichkeit, Kosten für Heizung und Kühlung zu sparen.

In der abschließenden Diskussionsrunde wurden Möglichkeiten für eine verbesserte Umsetzung von Plänen zur Stadtbegrünung zusammengefasst. Schwierigkeiten bereite hier vor allem der Wachstumsdruck auf die innerstädtischen Freiräume, welcher Stadt- und Grünplaner, Architekten, Investoren und die Kommunalpolitik vor große Herausforderungen stelle.

Die Fachtagung wurde in Kooperation zwischen der Hochschule Rottenburg, der Stadt Friedrichshafen und dem Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt organisiert. Die Vorträge der Tagung können auf der Internetseite der Hochschule Rottenburg

nachgelesen werden.